Bakersfield steht nun auf der Referenzliste des steirischen Technologieführers im Biodieselanlagenbau, der BDI-Bioenergy. Die kalifornische Stadt mit etwas mehr als 400.000 Einwohnern hat eine lange Tradition in der Ölförderung der USA. Große Ölfirmen, Raffinerien, Treibstoffhändler und Truckstops wiederum sind wichtige Kunden für Crimson Renewable Energy, den größten Biodieselproduzenten im US-Bundesstaat.

Hier schließt sich der Kreis. Die BDI aus Raaba-Grambach baute für Crimson eine neue Biodieselproduktionsanlage, die größte Kaliforniens. Am Donnerstag wurde sie offiziell eröffnet und die Produktion damit um jährlich mehr als 40.000 Tonnen Biodiesel erweitert. Den Auftrag, für den Crimson einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ investierte, hatte die BDI im Herbst 2017 an Land gezogen.

Technologischer Vorsprung

In der Anlage werden Altfette aus Großküchen, der Lebensmittelindustrie und von Abwasseraufbereitungsanlagen aus dem Raum Los Angeles verarbeitet. Eine spezielle und patentierte Entwicklung der steirischen Anlagenbauer, genannt „Repeatable Catalyst“ (wiederverwertbarer Katalysator), ermöglicht dabei auch die Verwertung minderwertigster Fette. Die Technologie hat den Vorteil, dass diese Fette nicht nur nicht mehr deponiert oder verbrannt werden müssen, sondern dass die Biodieselherstellung effizienter und dadurch günstiger wird. „Mit dem Bau der Anlage können wir auf jegliche Änderung des Rohstoffs reagieren“, sagt Harry Simpson, Boss von Crimson mit Sitz in Denver, Colorado, und hebt die „großartige Partnerschaft“ mit der BDI hervor. Im kalifornischen Transportsektor könnten nun zusätzlich 50.000 Fahrzeuge im Jahr CO2-neutral mit Biodiesel betrieben werden.

Eröffnung in Bakersfield: Markus Dielacher (links), Harry Simpson
Eröffnung in Bakersfield: Markus Dielacher (links), Harry Simpson © BDI

„Als Pionier und Marktführer heben wir Biodieselanlagen auf ein neues technisches und wirtschaftliches Niveau“, sagt BDI-Geschäftsführer Markus Dielacher. So leiste man einen Beitrag zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks.

Großaufträge in Serie

Zuletzt vermeldete das Unternehmen mit rund 140 Beschäftigten einige Erfolge. Mitte März wurde in Komárom (Ungarn) eine Biodieselanlage an Rossi Biofuel der Envien Gruppe übergeben. In Gent (Belgien) steht das größte Projekt in der Firmengeschichte im Umfang von 127 Millionen Euro vor dem Abschluss, Auftraggeber ist der US-Konzern Cargill. Eine weitere US-Firma, die Renewable Energy Group aus Ames, Iowa, gab im Februar bekannt, dass die BDI zwei Biodieselanlagen in Emden (Ostfriesland) und Oeding (Nordrhein-Westfalen) modernisieren wird. „Überall da ist unsere neueste Technologie im Einsatz“, sagt BDI-Vertriebschef Hermann Stockinger.