Mit 123.897 liegt die Zahl der offenen Stellen in Österreich auf dem höchsten bisher aufgezeichneten Wert, teilt das Arbeitsministerium am Dienstag mit. "Sehr viele offenen Stellen gibt es aktuell in den Bereichen Handel, Warenherstellung und Tourismus. Aber auch in der Baubranche, im Gesundheits- und Sozialwesen, sowie in anderen zukunftsweisenden Berufsfeldern wird der vorherrschende Fachkräftebedarf deutlich", sagt Arbeitsminister Martin Kocher. Der vorrangige Grund für die hohe Zahl an offenen Stellen sei die aktuell weiterhin noch gute konjunkturelle Lage. "Mit unseren Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, wie beispielsweise der Corona-Joboffensive, verfolgen wir das Ziel, offene Stellen zu besetzen und damit die Arbeitslosigkeit weiter zu senken." Trotzdem werde man "angesichts des Rekordniveaus an offenen Stellen unsere Bemühungen intensivieren, um dem hohen Arbeitskräftebedarf bestmöglich zu begegnen", so Kocher.

Rückgang der Arbeitslosigkeit bremst sich ein

Insgesamt sind derzeit bundesweit 323.702 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulung – 251.396 davon befinden sich auf Jobsuche, 72.306 nehmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Zahl der Arbeitssuchenden inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmern somit um 757 Personen gesunken. "Auch diese Woche ist die Arbeitslosigkeit mit aktuell 323.702 Personen, die beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet sind, rückläufig. Nach dem starken Rückgang um mehr als 10.000 Personen in der letzten Woche, gehen die Arbeitslosenzahlen diese Woche aber nur noch leicht zurück", sagt Kocher. "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bremst sich aufgrund des Krieges in der Ukraine ein; außerdem spielen saisonale Effekte rund um die Osterferien, die ja im Vergleichsjahr zu einem anderen Zeitpunkt lagen, eine gewisse Rolle."

Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit liegen in dieser Woche bei 42.677 Personen. "Dass diese Zahl nun signifikant niedriger ist, als noch vor einigen Wochen, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Kurzarbeitsanträge, die nur bis Ende März gelaufen sind, nicht mehr verlängert wurden", betont Kocher. Die Zahl könne jedoch in den nächsten Wochen aufgrund von weiteren Kurzarbeitsprojekten im Produktionssektor etwas steigen.