Vor rund vier Jahren erwarb der Klagenfurter Projektentwickler Walter Mosser zwei bekannte Immobilien in Triest bzw. in Tavagnacco bei Udine. Die Umbauarbeiten für das „Centro Commerciale Friuli“ in Tavagnacco sollen noch heuer abgeschlossen sein, auf zwei Geschoßen entstehen neben Handelsflächen auf 15.000 Quadratmeter, eine Klinik auf 5000 Quadratmeter sowie ein modernes Unterhaltungszentrum für Familien.
Um 12 Millionen Euro Areal ersteigert
In Triest ersteigerte Mossers MID Holding 2017 um zwölf Millionen Euro das ehemalige Messegelände, 23.000 Quadratmeter groß, von der Stadtgemeinde. „Deutlich über 100 Millionen Euro“ wolle man in das Projekt investieren, erklärte Mosser bereits vor drei Jahren der Kleinen Zeitung.
Doch Corona stoppte das Projekt vorübergehend und warf den Zeitplan über den Haufen, dazu kamen bürokratische Hindernisse, erzählt Armin Hamatschek, für die MID-Gruppe in Italien verantwortlich. Am Mittwoch präsentierten er, Mosser sowie der Triestiner Bürgermeister Roberto Dipiazza in Klagenfurt nun Fortschritte: Die Widmung für das Einkaufszentrum mit 35.000 Quadratmeter Nutzfläche sowie die Infrastruktur um das EKZ seien auf Schiene, in den nächsten 14 Tagen begännen daher die Abbrucharbeiten. Dipiazza habe großen Anteil daran, erklärt Hamatschek, er ermöglichte Genehmigungen und Lizenzen für die Errichtung. Anders als viele italienische Städte sei Triest nicht mit Geschäftsflächen überfrachtet.
Handelsfläche, Privatklinik, Funpark
Wie in Tavagnacco soll auch in Triest neben einem Geschoß mit Handelsflächen eine Privatklinik sowie ein Unterhaltungszentrum sowie insgesamt 550 Arbeitsplätze entstehen. Die Lage des neuen, sechs Geschoße umfassenden Einkaufszentrums mit dem Namen „Montebello“ nahe der Autobahn sei optimal, sagt Mosser: Innerhalb weniger Minuten leben 90.000 Menschen. Zudem gebe es ausreichend Parkplätze, 1200 in Triest, sogar 2000 sind es in Udine. „Normalerweise noch heuer“ soll der Baustart erfolgen, erklärt Hamatschek, innerhalb von drei Jahren nach Beginn werde das Einkaufszentrum tatsächlich eröffnen. Acht Millionen Besucher pro Jahr soll das EKZ unweit der Via Rossetti dann anziehen.
Bürgermeister voll des Lobes
Dipiazza lobt die Zusammenarbeit mit MID, die Idee, Handelsflächen mit Klinik und Funpark zu kombinieren, sei „sehr intelligent“. Er ist vom Erfolg „Montebellos“ überzeugt. Bei dem MID-Projekt werde ein ganzer Stadtteil zum Leben erweckt, meint er zur Kleinen Zeitung. Das Projekt der Kärntner sei das bisher größte private Bauvorhaben in Triest, lobt Dipiazza. Ohnehin investierten viele Österreicher in Triest, sie würden „die schönsten Häuser der Stadt“ erwerben. Die Stadt profitiere nicht nur von enormen Investitionen in den Hafen, sondern auch von Kreuzfahrtschiffen, die statt auf Venedig vermehrt Kurs auf die Hauptstadt Friaul-Julisch-Veneziens nähmen: 500.000 Passagiere sollen es heuer sein, 2023 750.000.