Immobilien verteuern sich zusehends weiter. Dabei zogen die Hauspreise 2021 im österreichweiten Schnitt mit einem Anstieg von 14 Prozent – im Süden des Landes sogar bis zu 21 Prozent – weitaus stärker an als die Wohnungspreise mit einem Plus von 9,5 Prozent, wie laut Onlineportal ImmoScout24 aus einer Datenanalyse der Angebotspreise hervorgeht. Ein 130-Quadratmeter-Haus kostete den Angaben zufolge durchschnittlich 395.638 Euro, eine 80-Quadratmeter-Wohnung 291.750 Euro.

Die im Februar 2022 durchgeführte Analyse basiert laut Immobilienportal auf knapp 2,0 Millionen Datenpunkten aus den Jahren 2020 und 2021. Am massivsten verteuerten sich die Wohnungspreise in Bregenz und in Eisenstadt mit einem Anstieg von gut 38 Prozent.

Günstiges Burgenland

Die Hauspreise gingen in günstigen Regionen mit einem Anstieg von bis zu 21 Prozent wesentlich kräftiger nach oben als im ohnehin bereits teuren Westen, wo die Steigerungsraten mehrheitlich bis zu knapp 9 Prozent betrugen. Das Durchschnittshaus in Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist der Erhebung zufolge doppelt so teuer wie in Kärnten, Niederösterreich oder der Steiermark. Im Vergleich am günstigsten kommen Immobilien im Burgenland, am teuersten sind sie in Wien, Salzburg und Innsbruck.

Die Angebotspreise für Häuser beliefen sich 2021 auf durchschnittlich 3.043 Euro pro Quadratmeter. Umgerechnet auf ein 130-Quadratmeter-Haus bedeutete das einen Kaufpreis von 395.638 Euro. Deutlich darüber lag der Preis für das Eigenheim mit Garten in der Bundeshauptstadt mit 692.700 Euro oder 5.328 Euro pro Quadratmeter (plus 6,4 Prozent), Salzburg mit 672.500 Euro bzw. 5.173 Euro (plus 8,8 Prozent), Tirol mit 661.900 Euro bzw. 5.091 Euro (plus 5,6 Prozent) und in Vorarlberg mit 654.700 Euro bzw. 5.036 Euro (plus 14,2 Prozent).

Unter 300.000 Euro waren Häuser nur noch in Burgenland mit 264.871 Euro bzw. 2.037 Euro pro Quadratmeter (plus 15,1 Prozent) zu erwerben. Leicht darüber bewegten sich die Preise in Kärnten mit 312.350 Euro bzw. 2.403 Euro (plus 19,3 Prozent), Niederösterreich mit 323.900 Euro bzw. 2.491 Euro (plus 16,9 Prozent), der Steiermark mit 328.300 Euro bzw. 2.525 Euro (plus 20,9 Prozent) und Oberösterreich mit 352.500 Euro bzw. 2.711 Euro (plus 14,8 Prozent).

Starke Nachfrage im Süden

"Die Tatsache, dass Eigentum in den südlichen und östlichen Bundesländern noch leistbarer ist, hat zu einer stärkeren Nachfrage und damit auch zu einem stärkeren Preisanstieg gerade in diesen Regionen geführt", erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.

Eine Wohnung wurde 2021 im österreichweiten Schnitt um 3.647 Euro pro Quadratmeter angeboten. Aber auch hier ging die Preisschere innerhalb der Bundesländer laut ImmoScout24 weit auseinander. In Wien betrugen die Angebotspreise im Schnitt 6.602 Euro pro Quadratmeter (plus 11,5 Prozent), in Vorarlberg 5.758 Euro (plus 11,3 Prozent), in Tirol 5.258 Euro (plus 9,8 Prozent) und in Salzburg 5.179 Euro (plus 13,2 Prozent).

Eine 80-Quadratmeter-Eigentumswohnung unter 250.000 Euro findet man aktuell noch in Oberösterreich mit durchschnittlich 3.181 Euro pro Quadratmeter (plus 6,4 Prozent), Kärnten mit 3.074 Euro (plus 11,9 Prozent), Niederösterreich mit 2.670 Euro (plus 8,4 Prozent), der Steiermark mit 2.629 Euro (plus 12,7 Prozent) und im Burgenland mit 2.507 Euro pro Quadratmeter (plus 9,8 Prozent). Die stärkste Aufwärtsbewegung bei den Angebotspreisen war im abgelaufenen Jahr in Salzburg mit 13,2 Prozent und in der Steiermark mit 12,7 Prozent zu beobachten.

Landeshauptstädte deutlich teurer

In den Landeshauptstädten schnellten vor allem die Preise in Bregenz mit einem Plus von rund 38 Prozent auf einen Quadratmeterpreis von 7.100 Euro besonders stark empor. Über 6.000 Euro lagen die Quadratmeterpreise in Innsbruck mit 6.636 Euro (plus 8,2 Prozent) ebenso wie in Wien mit 6.602 Euro (plus 11,5 Prozent) und Salzburg mit 6.029 Euro (plus 7,9 Prozent). Deutlich mehr mussten alle, die sich für Eigentumswohnungen interessierten, auch in Linz ausgeben, wo die Preise gegenüber 2020 um knapp 21 Prozent auf 4.110 Euro pro Quadratmeter kletterten. Spürbar teurer wurden aber auch die Wohnungen in Klagenfurt mit 3.966 Euro (plus 19,5 Prozent) und in Graz mit 3.843 Euro (plus 11,8 Prozent).

In Eisenstadt gab es – wie ein Bregenz – eine extrem starke Teuerung von 38 Prozent auf durchschnittlich aber immer noch relativ niedrige 3.350 Euro pro Quadratmeter. Von allen Landeshauptstädten am günstigsten waren die Wohnungen 2021 in St. Pölten mit Quadratmeterpreisen von durchschnittlich 2.820 Euro (plus 10,6 Prozent).

"In Wien wurden 2021 sehr viele Eigentumswohnungen gekauft und in weiterer Folge vermietet. Hier ist der Immobilienmarkt stark in Bewegung. Wohnungen und Häuser bleiben voraussichtlich weiterhin ein äußerst begehrtes Gut. Das heißt auch, die Preise werden in den Ballungsräumen voraussichtlich weiter steigen", erwartet Dejmek.