Seit rund zwei Jahren sticht die steirische Zentrale der Uniqa in der Grazer Annenstraße heraus. An ihrer Fassade ranken sich Kletterpflanzen nach oben, in den Balkonen stehen Bäume und bieten ein Stück Natur inmitten der Häuserzeile. „Das Projekt wird von Forschern begleitet, sagt Landesdirektor Johannes Rumpl. Und inzwischen sei eine Abkühlung der Straße vor der Zentrale messbar. Was Rumpl schmerzt: „Vor der Krise haben sich viele Ingenieurbüros für das Projekt interessiert. Doch nun gibt es keine Anfragen mehr.“
Was nach der Krise bei der Uniqa auch bleiben werde, ist das Homeoffice, sagt Rumpl. „Je nach Einsatzgebiet kann künftig eine gewisse Anzahl an Tagen im Homeoffice gearbeitet werden.“ Das wirkt sich auch auf die Planung der neuen Büros aus, welche die Uniqa in Gleisdorf und Bruck an der Mur baut. „Mitarbeiter haben keinen fixen Arbeitsplatz mehr, sondern können sich mittels App einen Schreibtisch buchen, wenn sie planen, im Büro zu arbeiten.“
Kaum Online-Abschlüsse
Mitarbeiter seien im Homeoffice genauso engagiert wie am offiziellen Arbeitsplatz, sagt Rumpl mit Verweis auf die Geschäftszahlen des vergangenen Halbjahres. Das Prämienvolumen ist auf rund 261 Millionen Euro angewachsen. Rund 200 Millionen Euro wurden an Schäden ausgezahlt. Rumpl betont, wie wichtig der persönliche Kontakt zum Kunden sei. „Wir machen nur rund ein Prozent unserer Abschlüsse digital.“ Die Kunden würden sich sehr wohl im Internet über Vergleichsangebote informieren und seien besser vorbereitet, berichtet der Landesdirektor.
Ein großes Augenmerk legt die Uniqa auf den Bereich Gesundheit. „Wir wollen eine Care-Company werden.“ Neben Angeboten wie Telemedizin oder einer Akutversorgung in der Privatklinik Ragnitz sei die 24-Stunden-Pflege ein Zukunftsthema, sagt Rumpl. „Wir haben in den Herkunftsländern der Pflegerinnen Schwesterunternehmen.“ Diesen Vorteil wolle man für neue Angebote in diesem Bereich nutzen.
Roman Vilgut