Bereits Stunden vor der großen Schlusszeremonie herrschte am Areal rund um die Grazer Messe Jubel, Trubel, Heiterkeit. Bunte Fahnen, Anfeuerungsrufe, Gesänge – in verschiedenen Sprachen. Länderspielatmosphäre dann auch vor der Medaillenentscheidung der Berufseuropameisterschaften in der Stadthalle. Erwartungsfroh zogen auch die österreichischen Fans ein. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Die Siegerehrung der Heim-EM geriet zum Triumphzug in Rot-Weiß-Rot. 33 Medaillen, davon elf in Gold, konnte das Team Austria bei den EuroSkills, die in den vergangenen Tagen in Premstätten über die Bühne gegangen sind, erringen.Hinter ihnen liegen drei Wettkampftage, geprägt von Adrenalinschüben, höchster Konzentration und Perfektion.

Sehr stark präsentierten sich auch die Steirer. Das beste Ergebnis und damit die höchste Punktewertung der österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte dabei das Duo Laura Tschiltsch und Christina Strauß aus der Steiermark verbuchen, die im Beruf „Mode- Technologie“ nicht nur Gold holten, sondern auch die sogenannte „Best of Nation“-Wertung gewinnen konnten. Auch der beste Maurer, der beste Glasbautechniker sowie der beste Maler Europas kommen mit Michael Hofer, Christoph Greiner und Christoph Pessl aus der Steiermark.

Weitere Medaillen für steirische Teilnehmer: Neue Vizeeuropameister sind der Elektrotechniker Stefan Prader, Möbeltischler Andreas Kaindlbauer sowie – in den sogenannten Präsentationsberufen – das Duo Jasmin Grandtner und Lisa Reininger (Disziplin Entrepreneurship/Unternehmertum) sowie Speditionslogistiker Tobias Tropper. Bronze ging an den Fliesenleger Florian Scheucher sowie an Kfz-Techniker Daniel Edlinger. „Medallions of Excellence“ für ihre hervorragenden Leistungen erhielten zudem Bautischler Alexander Peinhopf sowie der Koch Alexander Lind.

„Ihr könnt stolz auf euch sein"

Und wie ist das Gefühl, bei der Heim-EM mit Edelmetall um den Hals auf einer so großen Bühne von 3000 Zuschauern bejubelt zu werden? „Unbeschreiblich“, „ein Wahnsinn“, „einfach unglaublich“, „wie ein Traum“, schießt es aus den neuen Europameistern heraus. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer betonte: „Ihr könnt stolz auf euch sein, ihr seid auch Vorbilder für alle, die eine berufliche Ausbildung machen.“

EM-Initiator Josef Herk blickt kurz zurück, zweimal mussten die EuroSkills aufgrund der Pandemie verschoben werden, „wir haben aber immer an unserem Traum festgehalten, es hat sich gelohnt“. Er zeigt sich überzeugt, dass die Impulse der EM „langfristig spürbar sein werden und das Image der beruflichen Ausbildung nachhaltig verbessern“.

LH Hermann Schützenhöfer, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Josef Herk übergeben die Skills-Fahne an Vertreter aus St. Petersburg, wo 2023 die nächste EM stattfindet
LH Hermann Schützenhöfer, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Josef Herk übergeben die Skills-Fahne an Vertreter aus St. Petersburg, wo 2023 die nächste EM stattfindet © (c) Hobiger Kaiser Kanizaj Konstantinov Kotzmuth Lobenwein Morgenstern Vidalli Winter