Bei der Deutschen Bahn kann der Streik der Lokführer vorerst weitergehen. Das Arbeitsgericht Frankfurt lehnte am Donnerstagabend eine Einstweilige Verfügung ab, mit der die Bahn den Arbeitskampf stoppen wollte. Zuvor war der Versuch des Vorsitzenden Richters Volker Schulze gescheitert, mit einem Vergleich beide Seiten an den Verhandlungstisch zurückzuholen.
Die Gewerkschaft GDL hatte es erneut abgelehnt, in Gespräche einzutreten, bevor nicht ihre sämtlichen Forderungen aus dem Mai erfüllt würden. Gegen die Entscheidung des Gerichts ist Berufung beim Landesarbeitsgericht Frankfurt möglich.
Auch Verbindungen nach Österreich betroffen
Die Gewerkschaft kämpft mit dem Streik unter anderem für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für die Beschäftigten. Seit dem Donnerstag in der Früh läuft die dritte, auf 120 Stunden im Personenverkehr angelegte Streikrunde der GDL. Die Deutsche Bahn hatte der Gewerkschaft am Mittwochnachmittag ein neues Angebot unterbreitet und darin eine wichtige Forderung aufgegriffen: Noch heuer sollen die Beschäftigten eine Coronaprämie bis zu 600 Euro erhalten. GDL-Chef Weselsky lehnt das Angebot auch inhaltlich ab und moniert etwa, dass es in diesem Jahr keine Lohnerhöhung geben soll. Das Ende der Aktionen hat die deutsche Gewerkschaft für den kommenden Dienstag angekündigt. Insgesamt dürfte der Bahnverkehr damit mehr als fünf Tage lang erheblich eingeschränkt sein. Bei den ÖBB sind bei den ersten Streiks einige grenzüberschreitende Verbindungen von und nach Deutschland ausgefallen.