Als die EU der herkömmlichen Glühlampe 2009 sukzessive den Strom abdrehte, gingen die Wogen hoch. Vor dem Produktions- und Verkaufsverbot für die Stromfresser deckten sich Konsumenten noch rasch mit Restbeständen ein. Denn für die Alternative – die Energiesparlampe – konnten sich nur wenige erwärmen.
Die Aufregung wird sich also in sehr engen Grenzen halten, wenn nun auch die Energiesparlampen – wiederum aufgrund einer EU-Verordnung – allmählich die Fassung verlieren. Von einer „guten Nachricht für Konsumentinnen und Konsumenten“ spricht Mathias Stadler, Experte der Österreichischen Energieagentur.
Energiesparlampen dürfen ab heute in der EU nicht mehr in den Handel gebracht werden. Restbestände dürfen verwendet und noch 18 Monate abverkauft werden. Das gilt nicht nur für „Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät“, wie Energiesparleuchten im Fachjargon heißen, sondern etwa auch für Niedervolt-Halogenlampen. Ein Produktionsverbot wie bei der Glühlampe gibt es indes nicht, der Export in Länder außerhalb der EU bleibt möglich.
Auf kleiner Flamme
Im heimischen Handel fristet die Energiesparlampe ohnehin nur noch ein Dasein auf Sparflamme. „Die Nachfrage nach der Energiesparlampe ist nicht mehr da“, erklärt Christine Kühr, Sprecherin des Elektrofachhandels in der Wirtschaftskammer, der Kleinen Zeitung. „Wem Energieeffizienz wichtig ist, und das ist es den meisten Konsumenten, kauft LED-Leuchten“, sagt Kühr. Die Restbestände im Handel schätzt sie als niedrig ein.
Design, eine lange Anlaufzeit und nicht zuletzt der Quecksilbergehalt galten stets als Nachteile der Energiesparlampe. „Für die meisten Anwendungen stehen heute bessere LED-Produkte zur Verfügung“, betont Stadler. Die Technologie punkte etwa bei der Lichtfarbe und der Farbwiedergabe. Über diese (und viele weitere) Produktdetails informiere das neue Energielabel, das ebenfalls ab heute auf den Verpackungen der LED-Lampen, via QR-Code und online zu finden sein werde. Die Österreichische Energieagentur koordiniert die Einführung des neuen, vereinfachten Energielabels in 16 EU-Ländern und Großbritannien im Rahmen des Projekts „Label 2020“ – es ist bei anderen Haushaltsgeräten, wie berichtet, seit März dieses Jahres im Einsatz. „Die neue Skala und Einteilung bringt den Herstellern eine Vereinfachung und den Kunden einen besseren Vergleich der Produkte“, erklärt Kühr.
Die effizientere Technologie
Der Grund, warum die Energiesparlampe weichen muss: Die Technologie wird ihrem Namen nicht mehr gerecht. LED sei energiesparender und über eine Zeit von zehn Jahren auch kostengünstiger, so Stadler. Ein Vergleich zeige, dass etwa die Energieeffizienz der LED-Lampe mehr als doppelt so hoch und die mittlere Lebensdauer mit 15.000 Stunden um ein Drittel höher ist. Bei zehnjähriger Nutzung ist die Energiesparlampe nur in der Anschaffung günstiger, bei den Energiekosten macht LED dies aber mehr als wett, sodass sich in Summe eine Ersparnis von 15 Euro ergebe.