Die Ratingagentur DBRS hat ihre Bestnote AAA für Österreich Ende Juli erneut bestätigt und den Ausblick weiterhin bei stabil gehalten. DBRS ist überzeugt, dass Österreich die wirtschaftlichen Schäden trotz der schwerwiegenden Auswirkungen der Covid-19-Krise eindämmen und die öffentlichen Finanzen mittelfristig wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
Der Schuldenabbau in der Vergangenheit habe Österreich einen beträchtlichen finanzpolitischen Spielraum zur Unterstützung der Wirtschaft gelassen. Dennoch hätten das umfassende Unterstützungspaket der Regierung und der starke Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu einem deutlichen Anstieg der Schuldenquote geführt.
Heuer werde die Schuldenquote mit 87,2 Prozent des BIP - gegenüber 70,5 Prozent 2019 - ihren Höchststand erreichen, ehe sie allmählich sinken werde, erklärt DBRS. Fortschritte beim Corona-Impfstoff-Rollout und bei der Kontrolle der neuen Covid-19-Varianten würden eine Verbesserung der öffentlichen Finanzen erleichtern.
Die jüngsten Projektionen der Österreichischen Nationalbank würden auf einen Anstieg des BIP um 3,9 bzw. 4,2 Prozent in den Jahren 2021 und 2022 hindeuten, bevor der Anstieg im Jahr 2023 wieder auf 1,9 Prozent zurückgehe, was dem Vier-Jahres-Durchschnitt vor der Pandemie (2,1 Prozent) nahekomme. Österreich weise ein reales Pro-Kopf-BIP auf, das etwa 25 Prozent über dem EU-Durchschnitt liege, und verfüge auch über solide und glaubwürdige Institutionen.
Darüber hinaus sei Österreichs konservative Fiskalpolitik der Vergangenheit ein guter Vorbote für eine mittelfristige Verbesserung der öffentlichen Finanzen nach der Pandemie. Zusammen mit der trotz des Schocks immer noch moderaten Verschuldung des privaten Sektors gleiche das einige Schwachstellen aus, die sich aus den Kosten im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung, der steigenden Staatsverschuldung und der wahrscheinlichen Verschlechterung der Kreditqualität des Bankensystems ergeben würden.