Wetten auf Kursverluste bei GameStop sind Hedgefonds teuer zu stehen gekommen. Seit Jahresbeginn summieren sich ihre Verluste auf 12,5 Milliarden Dollar (10,3 Milliarden Euro), wie aus Daten des Datenanbieters Ortex hervorgeht. Kleinanleger sind massenweise bei dem US-Videospielehändler eingestiegen und haben so dafür gesorgt, dass die Aktien seit Jahresbeginn um 1600 Prozent nach oben schossen.
Sie hatten sich in Internetforen zu konzertierten Käufen von GameStop-Papieren verabredet. Damit wollten sie professionelle Investoren ausspielen, die mit Leerverkäufen auf fallende Kurse gewettet hatten. Durch den unerwarteten Kursanstieg bei Gamestop waren Hedgefonds zur Auflösung ihrer Wetten auf den Kursverfall dieser Papiere gezwungen. Dies trieb einige Fonds an den Rand des Ruins.
Robinhood sammelt Milliarden bei Investoren ein
Der wegen des GameStop-Hype jüngst in die Schlagzeilen geratene Online-Broker Robinhood hat bei Investoren weitere 2,4 Milliarden Dollar eingesammelt. Die Runde wurde von Ribbit Capital unter Beteiligung von ICONIQ, Andreessen Horowitz, Sequoia, Index Ventures und NEA angeführt, wie die bei Kleinanlegern beliebte Handelsplattform in einem Blog mitteilte. Damit wird das Finanzpolster weiter aufgefüllt, da Robinhood erst vor wenigen Tagen eine Milliarde Dollar bei Geldgebern eingeworben hatte.
Vergangene Woche sorgte Robinhood mit seiner Entscheidung, Käufe der seit Tagen hoch fliegenden Aktie des Videospiel-Anbieters Gamestop zu sperren - Verkäufe dagegen weiter zuzulassen - für Empörung bei Anlegern und in der US-Politik. Der Online-Broker hatte neben GameStop auch den Handel mit anderen Titeln eingeschränkt, die ins Visier von Spekulanten - zum Teil Hobby-Händler von Internet-Plattformen wie Reddit - geraten waren. Die Plattform profitiert massiv von der Corona-Pandemie, da Privatleute in Zeiten des Lockdowns den Aktienhandel für sich entdecken, und liebäugelt Insidern zufolge mit einem Börsengang in diesem Jahr.