Zoom will sich nicht länger auf die Rolle des Anbieters einer Videokonferenz-App beschränken. Das kalifornische Start-up kündigte am Mittwoch unter anderem den Aufbau einer Event-Plattform an, auf der Nutzer ihre Inhalte auch vermarkten können. Zudem will Zoom in die Videokonferenz-App Anwendungen von Drittanbietern (so genannte "Zapps") wie Dropbox integrieren, um so zu einer vollwertigen Kollaborations-Plattform aufzusteigen.

Gleichzeitig will Zoom die Videokonferenzen besser absichern. So sollen Anwender künftig eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktivieren können: Diese optionale Funktion werde sowohl für Nutzer mit einem kostenlosen Account als auch für zahlende Kunden verfügbar sein. Die Verschlüsselung könne für jede Sitzung einzeln ein- und ausgeschaltet werden.

Größere Rechweite, neues Publikum

Für Anwender in den USA startete Zoom eine Version der Event-Plattform "OnZoom": Dort können Zoom-Nutzer kostenlose, aber auch kostenpflichtige und Fundraising-Veranstaltungen erstellen und anbieten. Gastgeber könnten ihr Geschäft ausbauen und ihre Reichweite auf ein neues Publikum ausdehnen.

In der Coronakrise hatten viele Künstler, Anbieter von Weiterbildungen und Coaches ihre Inhalte kostenpflichtig angeboten, um im Lockdown weiter beruflich aktiv sein zu können. Bisher gab es aber keine zentrale Plattform, auf der die entsprechenden Inhalte angeboten werden konnten. Außerdem fehlte eine Abrechnungsfunktion, die Zoom in Kooperation mit PayPal nun einrichtet. Die Plattform soll im kommenden Jahr auch außerhalb der USA angeboten werden.

Zoom-Chef Eric Yuan berichtet, Zoom unterstütze nun über drei Billionen jährliche Sitzungsprotokolle und verzeichne regelmäßig weit über 300 Millionen tägliche Sitzungsteilnehmer. "Dazu gehören Teilnehmer aus über 125.000 Schulen, die Zoom während der Covid-10-Pandemie kostenlos nutzen."