Finnland, Niederlande, Portugal und Schweden: Das sind jene vier Länder in Europa, in welchen der Anteil an Elektroautos mehr als 2,5 Prozent ausmacht. In Österreich liegen wir bei 2,5 Prozent, und sind "von den eigenen Zielen bei der Elektromobilität meilenweit entfernt", rechnet die Interessengemeinschaft austrian mobile power vor.

160.000 Autos mit alternativem Antrieb müssten pro Jahr auf die Straße kommen, wenn Österreich künftig CO2-Strafzahlungen in Milliardenhöhe vermeiden wolle. Derzeit seien aber gerade einmal 30.000 Autos mit Strom, Gas oder Hybriden unterwegs. Um die von der EU für 2030 festgelegten Klimaziele zu erreichen, müsste der Absatz von alternativ angetriebenen Fahrzeugen nicht nur in Österreich, sondern in allen EU-Staaten rasch anziehen.

Die Probleme

Ein Problem dabei: "Noch sind E-Autos wesentlich teurer. Kleine E-Fahrzeuge kosten 25.000 bis 50.000 Euro. Ein Benzinauto oder einen SUV gibt es bereits ab 12.000 Euro", sagt Günther Brauner, Stromexperte an der TU Wien. Ein Vorteil bei E-Autos sei aber, dass Energie zurückgewonnen werden könne, etwa beim Bremsen. Weshalb die E-Mobilität den Energiebedarf um 30 Prozent senken werde. Auch bezogen auf den Energiemix seien E-Autos in Österreich "sauber", da die Elektrizitätserzeugung überwiegend regenerativ erfolge, und Kohlekraftwerke bereits stillgelegt seien, so Brauner.

"Strombedarf ist nicht das Problem"

Dass noch immer so wenig Elektroautos auf Österreichs Straßen zu sehen sind, liegt laut der Interessengemeinschaft austrian power mobile auch nicht an der mangelnden Auswahl an Fahrzeugen oder der zu geringen Versorgung mit Ladestationen. Rund 6800 öffentlich zugängliche Ladepunkte gäbe es bereits.Der steigende Strombedarf sei ebenfalls kein Problem, sagt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber.

"Würden 500.000 der fünf Millionen Autos mit Strom fahren, würde der Strombedarf lediglich um 1,8 Prozent steigen. Selbst wenn alle Autos in Österreich ab sofort elektrisch fahren, bräuchten wir dafür nur etwa 13 Prozent mehr Strom", so Anzengruber. Heimo Aichmaier, Geschäftsführer der Interessenvereinigung betont, dass es technologieneutrale Förderungen und Steuervorteile brauche, damit die E-Mobilität auf Touren komme.

Mit den Hürden für die E-Mobilität hat sich auch der Unternehmensberater A.T. Kearney auseinandergesetzt. "Derzeit liegen die Materialkosten von E-Mobilen noch um 60 Prozent höher als jene von herkömmlichen Fahrzeugen. Und auch die Akkus werden teurer statt günstiger", sagen die Berater. Überhaupt sei der Akku Knackpunkt und größter Kostentreiber bei Elektroautos. Und auch das Gewicht, das gegenüber vergleichbaren Verbrennern um rund 300 bis 800 Kilo steige, bereite Probleme.