Bei seiner Fahrzeug-Komplettfertigung in Graz hat der kanadische Autozulieferkonzern Magna heuer ziemlich Gas gegeben. Im ersten Halbjahr sind 88.900 Fahrzeuge von den Fließbändern von Magna Steyr gerollt, wobei das Tempo im zweiten Quartal noch zugelegt hat. Der Umsatz damit betrug bis Juni 3,73 Milliarden Dollar, im Gesamtjahr sollen es 6,8 bis 7,2 Milliarden Dollar sein, erklärte Magna am Donnerstag.
Die Gesamtzahl von 88.900 Autos - Magna baut nur in Graz ganze Kfz zusammen - lag um 19 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Von April bis Juni steigerte man die Stückzahl sogar um 28 Prozent (auf 43.000), heißt es im Halbjahresbericht.
Zurückzuführen war der starke Anstieg des Absatzes an Komplettfahrzeugen auf höhere Montage-Volumina durch die Ausweitung des im ersten Vierteljahr 2018 gestarteten Jaguar-I-Pace-Programms, das seit dem zweiten Quartal 2018 laufende Mercedes-Benz-G-Klasse-Programm, das BMW-Z4-Programm (seit dem vierten Quartal 2018) und das Toyota-Supra-Programm, das seit dem Erstquartal 2019 läuft. Teilweise kompensiert wurden diese expansiven Faktoren durch die Effekte geringerer Montage-Mengen bei der BMW-5er-Reihe und dem Jaguar E-Pace sowie einen Rückgang des ausgewiesenen US-Dollar-Umsatzes um 271 Millionen Dollar als Folge der Abschwächung des Euro gegenüber der US-Währung, wie Magna im Detail erläuterte.
Die Verkaufserlöse des Magna-Gesamtkonzerns gingen heuer im zweiten Quartal leicht von 10,28 auf 10,13 Milliarden Dollar (9,04 Milliarden Euro) zurück, im Halbjahr lagen sie bei 20,72 (21,07) Milliarden Dollar. Der Nettogewinn schrumpfte im Zweitquartal auf 452 (626) Millionen Dollar, im Halbjahr stieg er auf 1,56 (1,29) Milliarden Dollar, gab Magna am Donnerstag bekannt. Das angepasste Betriebsergebnis (adjusted EBIT) bildete sich im Quartal auf 677 (803) Millionen Dollar zurück, im Halbjahr auf 1,40 (1,68) Milliarden Dollar.
Magna senkt den Ausblick
Für das Gesamtjahr senkte der Konzern den Ausblick erneut, wie schon vor Monaten. Die gesamten Verkaufsumsätze werden nun bei 38,9 bis 41,1 Milliarden Dollar erwartet, nach noch im Frühjahr prognostizierten 39,1 bis 41,3 Milliarden Dollar. Die EBIT-Marge wird jetzt bei 6,6 bis 6,9 Prozent gesehen (nach 6,7 bis 7,0 Prozent zuvor). Der Outlook 2019 geht von 1,125 Dollar pro Euro aus.
Die Umsätze mit Komplettfahrzeugen, wie sie nur Magna Steyr in Graz zusammenbaut, sieht der Konzern nun im Gesamtjahr 2019 bei 6,8 bis 7,2 Milliarden Dollar, im Mai ging man von 6,9 bis 7,3 Milliarden Dollar aus. Heuer legten die Grazer Verkaufserlöse im Jahresabstand im zweiten Quartal kräftig auf 1,80 (1,28) Milliarden Dollar zu, im Halbjahr von 2,94 auf 3,73 Milliarden Dollar. Verdient hat Magna in Graz damit besser: Im zweiten Quartal stieg die EBIT-Marge auf 2,4 (0,1) Prozent, im Halbjahr auf 1,9 (0,7) Prozent.