"Wir werden jeden Stein umdrehen", sagt Daniel Elwell, Chef der US-Luftaufsichtsbehörde FAA. Und sollte es ein Jahr dauern, bis die Behörde alles Nötige habe, um die Flugzeuge wieder fliegen zu lassen, „dann soll es so sein“.
Damit könnte das Flugzeug noch Monate am Boden bleiben. Boeing hatte zuletzt mitgeteilt, die Entwicklung eines Updates für die Steuerungssoftware des Flugzeugs abgeschlossen zu haben. Die FAA muss die Änderungen noch zertifizieren, bevor die Maschinen wieder starten dürfen. Zudem hat der Flugzeugbauer nach eigenen Angaben Mängel an der Software des Flugsimulators beseitigt. Die Verbesserungen sollen sicherstellen, dass der Simulator unter verschiedenen Flugbedingungen genauso reagiert wie das Flugzeug.
FAA-Chef Elwell sagte dazu, Boeing habe die Updates der Behörde noch nicht präsentiert. Boeing sei bereits vor zwei Monaten kurz davor gewesen, die verlangten Updates vorzulegen, habe aber dann zurückgezogen, als ein Ausschuss Bedenken geäußert habe, so Elwell. Am Donnerstag wird ein Treffen der FAA mit 31 Flugaufsichtsbehörden weltweit erwartet.
Absturz im März
Beim Absturz einer Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines im März und einer Maschine gleichen Typs der indonesischen Fluglinie Lion Air im Oktober waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. In beiden Fällen war möglicherweise die MCAS-Software verantwortlich. Der Bordcomputer soll die Nase der Boeing nach unten gedrückt haben, die Besatzung war nicht mehr in der Lage, den Fehler zu korrigieren. In diesem Zusammenhang war auch die Frage aufgekommen, wie gut die Piloten über dieses System Bescheid wussten - und wie gut sie beim Training im Simulator darauf vorbereitet worden waren.