Preiskämpfe, aggressive neue Anbieter und wählerische Kunden: Der Milliardenmarkt für Parfüms und Schönheitsprodukte in Deutschland und Österreich ist in Bewegung. Dominierte lange Zeit Marktführer Douglas den Parfümeriemarkt fast unangefochten, so versuchen inzwischen Onlinehändler wie Zalando oder Flaconi sich ein immer größeres Stück vom lukrativen Geschäft zu sichern.

Und auch die zum französischen Luxuskonzern LVMH gehörende Parfümeriekette Sephora drängt auf den deutschen Markt. In Österreich ist Sephora noch nicht gestartet. "Nirgendwo anders in Europa ist der Wettbewerb so hart wie in Deutschland. Nirgendwo anders wird so viel mit Rabatten um Kunden gekämpft", beschrieb Douglas-Chefin Tina Müller am Donnerstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Lage. Die Managerin steht seit gut eineinhalb Jahren an der Spitze der Parfümeriekette und ist seitdem dabei, Douglas für den härter gewordenen Wettbewerb fit zu machen.

Erste Erfolge sichtbar

Erste Erfolge sind inzwischen sichtbar. Im ersten Halbjahr steigerte Douglas seinen Umsatz europaweit um 4,8 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro. In Deutschland lag das Plus sogar bei 9,5 Prozent. Wachstumsmotor war mit einem Umsatzwachstum von 36,8 Prozent der Online-Handel. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 20 Prozent auf 71 Millionen Euro.

Deutschland-Geschäft war Sorgenkind

Dabei hatte Douglas anfangs durchaus mit der neuen Situation zu kämpfen. Und das Deutschlandgeschäft war das größte Sorgenkind. "Unsere Preise im Online-Shop waren zu hoch. Viele Kunden haben deshalb woanders gekauft", räumt die Managerin rückblickend ein. Seitdem Douglas die Preise vor allem für Bestseller auf das Niveau der Konkurrenz gesenkt habe, laufe es viel besser. Fast 30 Prozent des Douglas-Umsatzes in Deutschland entfallen mittlerweile - auch dank der Übernahme des Konkurrenten parfumdreams.de - auf den Online-Handel.