Das Sozialministerium will Frauen auch nach den neuen Zielvorgaben für das Arbeitsmarktservice (AMS) weiter stärker Fördern als Männer. "Es wird sich faktisch nichts ändern an der 50-Prozent-Förderquote für Frauen", sagte ein Sprecher der Sozialministerin Beate Hartinger Klein (FPÖ) am Mittwoch zur APA. Das wäre realpolitisch gar nicht möglich.

Auch der Verwaltungsrat habe für 2019 trotz der neuen Zielvorgaben an dem Grundsatz festgehalten, dass die Hälfte der AMS-Fördermittel Frauen zugutekommen soll, so der Sprecher weiter. Dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird, sei sehr wahrscheinlich. Allerdings kann der Verwaltungsrat seine Vorgaben 2020 neu festlegen.

Frauen bleiben damit weiterhin überfördert, da ihnen auch in Zukunft 50 Prozent der AMS-Mittel zur Verfügung stehen sollen, obwohl sie traditionell weniger als die Hälfte der arbeitssuchenden Menschen in Österreich ausmachen, sagte der Sprecher. Die konkrete Prozentangabe findet sich jedoch in den neuen Zielvorgaben des Ministeriums nicht mehr.

Bei der SPÖ steht man den neuen Zielvorgaben dagegen kritisch gegenüber. Die Frauenvorsitzende der Partei, Gabriele Heinisch-Hosek, sieht in den neuen Zielen für das AMS "den nächsten schwarz-blauen Angriff auf Frauen. "ArbeitnehmerInnen werden von dieser Regierung verkauft. Das zeigt sich beim 12-Stunden-Tag und auch bei dem Hohn rund um den Karfreitag, der nun doch kein Feiertag wird. Dass die Frauen in vieler Hinsicht doppelt draufzahlen, ist besonders bitter," so Heinisch-Hosek.