Robert Holzmann (69) soll auf FPÖ-Ticket neuer Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB) werden. In der Öffentlichkeit ist vom früheren Weltbankdirektor, der ein guter Bekannter des früheren Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider war, wenig bekannt. Der gebürtige Leobener ist seit 2017 Träger der Franz-Dinghofer-Medaille, dessen Institutspräsident der rechte FPÖ-Politiker Martin Graf ist.
Die Dinghofer-Medaille bekam der Steirer 2017 vom Dinghofer-Institut für Verdienste um die Wissenschaft. Die Laudationes hielten Heinz-Christian Strache, Klubobmann der FPÖ, und sein Bekannter, der Wissenschafter Bernd Genser von der Universität Konstanz. Den Medienpreis 2018 verlieh das Institut der weit rechts stehenden Wochenzeitschrift "Zur Zeit".
Der wegen seiner wissenschaftlichen Arbeiten als Pensionsexperte geltende Holzmann wird Ende Februar 70 Jahre alt. In jungen Tagen war der habilitierte Wirtschaftswissenschafter Assistent des damaligen Wirtschaftsprofessors und jetzigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. "Er hat uns geerbt, nicht angestellt", sagte Holzmann in seinen Dankesworten für die Dinghofer-Medaille. "Wir hatten eine sehr gute Kooperation, fünf Publikationen gehen darauf zurück", sagte er über seine berufliche Zeit mit Van der Bellen. Es habe eine Zeit gegeben, in der "Genser und Holzmann Pflichtlektüre für alle Volkswirtschaftsstudenten in Österreich waren", so Holzmann. "Es gab auch eine Zeit, in der wir das dem FPÖ-Klub nähergebracht und bei den jährlichen Pensionshearings 'verkauft' haben."
Vor seiner Tätigkeit bei der Weltbank, wo Holzmann von 1997 bis 2011 werkte, war er auch bei der OECD in Paris und beim IWF in Washington tätig.
Neben Deutsch als Muttersprache spricht Holzmann Englisch und Französisch sehr gut, sowie Spanisch fortgeschritten. Veröffentlicht hat er 37 Bücher, 90 Beiträge in Büchern, 45 Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, 28 Beiträge politischen Zeitschriften und 22 weitere Publikationen. Dazu kommen weitere Diskussionen und Untersuchungen in Zeitschriften.