Der Goldpreis hat am Dienstag weiter von einem unwägbaren politischen Umfeld und einem schwächeren US-Dollar profitiert. Am Vormittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls bis auf 1309 US-Dollar (1146 Euro). Das ist der höchste Stand seit Juni 2018. Seit vergangenem Sommer hat Gold um fast 150 Dollar oder etwa 12 Prozent zugelegt.

Fachleute begründen die Goldstärke vor allem mit zwei Faktoren. Zum einen ist die ohnehin hohe Unsicherheit wegen politischer Entwicklungen nochmals gestiegen. Allein in dieser Woche stehen mit einer entscheidenden Brexit-Abstimmung im britischen Parlament und neuen Verhandlungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China zwei wichtige Ereignisse an. Hinzu kommt die politische Krise in Venezuela und der eskalierende Konflikt zwischen den USA und dem chinesischen Telekom-Riesen Huawei.

Zudem hat sich der US-Dollar in der letzten Zeit tendenziell gegenüber anderen Währungen abgeschwächt. Dies macht Gold, das in Dollar gehandelt wird, für viele Interessenten eher günstiger, was wiederum die Goldnachfrage belebt.

Profitieren kann Gold auch von abnehmenden Zinserwartungen an die amerikanische Notenbank Fed. So wird angenommen, dass die Fed an diesem Mittwoch nach ihrer Zinsentscheidung eine abwartende Haltung signalisieren wird. Als Hauptgrund gilt die schwächelnde Weltkonjunktur.