Strom durch die Luft zu schicken ist eine Idee, an der Forscher schon lange tüfteln. Wissenschaftler aus den USA und Spanien haben jetzt einen Weg gefunden, um aus einem WLan-Signal Strom zu machen - und zwar mit Hilfe eines ultradünnen, neu entwickelten Halbleiters, der nur drei Atome dick ist. Ihr Ziel: Laptops und Smartphones sollen auf Stromkabel oder überhaupt auf Batterien verzichten können.
Das Material ist mit einer Antenne verbunden, die verschiedene Funksignale auffangen kann - darunter auch die Wellen aus einem WLan-Router. Innerhalb der Antenne werden diese Signale dann in den Strom umgewandelt, den Smartphones brauchen. In Experimenten erzeugten die Wissenschaftler so genug Energie, um beispielsweise ein Smartphone-Display zu beleuchten, oder Computerchips zu betreiben. "Power over Wi-Fi", also Strom über WLAN, wird die Technik genannt.
Tabletten als Mini-Labore im Körper
Am spektakulärsten aber wirkt eine medizinische Anwendung, die schon recht bald möglich sein sollte: Pillen zum Schlucken, die auf ihrem Weg durch den Körper wie kleine Labore Daten sammeln und diese an einen Computer zur Erstellung der Diagnose weitersenden. Auch sie brauchen eine Stromquelle. Batterien sind hier zwar möglich, aber gefährlich: Wenn aus ihnen Lithium austritt, könnte der Patient daran sterben. Das „Ernten“ von elektromagnetischen Wellen aus der Umgebung des Körpers ist die weitaus elegantere und sicherere Lösung.