Die Österreichische Nationalbank (OeNB) ist gemäß dem Nationalbankgesetz 1984 (NBG) eine Aktiengesellschaft. Alleinaktionär ist der Bund, vertreten durch das Finanzministerium.

Aufgrund ihrer Sonderstellung als Zentralbank unterliegt die Nationalbank verglichen mit anderen Aktiengesellschaften einer Reihe von besonderen Regelungen. So ist sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unabhängig und weisungsfrei.

Dieser Grundsatz gilt für das gesamte Eurosystem, also für die Europäische Zentralbank (EZB) und alle nationalen Zentralbanken der Eurosystemmitgliedsländer. Basis dafür ist der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union. Gemeinsam bilden sie das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) mit der EZB an der Spitze.

Die Leitung der Nationalbank obliegt dem Direktorium, das derzeit unter der Führung von Gouverneur Ewald Nowotny steht. Der Gouverneur sitzt im Direktorium der EZB. Der Generalrat (Aufsichtsbank) überwacht das Direktorium.

Heute, Dienstagabend, erhält die Bundesregierung für jeden der vier Direktoriumsposten einen Dreiervorschlag vom Generalrat, da die Posten auslaufen. So endet die Funktionsperiode des Gouverneurs Ende August 2019. Die Regierung nominiert auf Basis der Vorschläge jeweils einen Kandidaten, ernannt wird vom Bundespräsidenten. Das dürfte noch eine Weile dauern.

Der Generalrat - Vorsitzender ist Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP) - ist abgesehen von den Personalvorschlägen für alle Angelegenheiten zuständig, die nicht in den Aufgabenbereich des Direktoriums fallen. Er berät das Direktorium auch bei der Geschäftsführung und der Währungspolitik.

Die Grundsätze der Nationalbank sind Stabilität und Sicherheit. Als Zentralbank der Republik Österreich und Teil des Eurosystems hat die OeNB diese Kernaufgaben:

Geldpolitik

Die OeNB sichert Preisstabilität und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der Geld- und Kreditmärkte. Sie wirkt im Rahmen des Eurosystems an einer stabilitätsorientierten Geldpolitik mit, wickelt geldpolitische Geschäfte mit Banken ab und veranlagt bzw. verwaltet die Währungsreserven.

Finanzmarktstabilität, Bargeld

Die OeNB analysiert und prüft Banken im Sinne der Finanzmarktstabilität - noch, denn mit 1. Jänner 2020 sollen die bisher in der Bankenaufsicht tätigen Notenbank-Mitarbeiter zur Finanzmarktaufsicht übersiedelt sein.

Die OeNB versorgt Österreich mit Bargeld und stellt den unbaren Zahlungsverkehr sicher. Zudem erstellt sie auch umfangreiche Finanzstatistiken. Die Nationalbank engagiert sich auch für die Stärkung des Wirtschafts- und Finanzwissens der österreichischen Bevölkerung, fördert Kunst und Kultur.