30.285 Firmen-Neugründungen hat es im Vorjahr in Österreich gegeben, das ist ein Zuwachs von 1,2 Prozent gegenüber 2017. 77 Prozent der Gründer sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Im Schnitt sind die Gründer 37 Jahre alt, 45 Prozent von ihnen sind Frauen, mit deutlich steigender Tendenz. Wobei hier Pflegekräfte nicht eingerechnet sind, wie Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer heute erklärte.
Zwei von drei Gründern sind nach fünf Jahren noch am Markt. Hauptgründe für den Schritt in die Selbstständigkeit sind die Wünsche nach mehr zeitlicher Flexibilität und der Traum, sein eigener Chef zu sein.
Nach Fachgruppen betrachtet gibt es die meisten Neugründer im Bereich Unternehmensberatung und IT, gefolgt von persönlichen Dienstleistungen. Nach Sparten aufgeschlüsselt entfallen 40 Prozent auf Gewerbe und Handwerk, aber nur 0,1 Prozent auf die Industrie.
Steueranreize gefordert
Den Vorwurf, dass Arbeitslose in den Selbstständigkeit gedrängt werden, ließ Mahrer heute bei einer Pressekonferenz nicht gelten. Der Anteil derer, die dies als Grund angeben würden, sei rückläufig und liege bei acht Prozent.
Christiane Holzinger, neue Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft, präsentierte heute eine lange Liste an Forderungen zu Steuererleichterungen. Diese seien nahezu aufkommensneutral, erklärte Mahrer. So sollen private Beteiligungen an Neugründungen oder kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zu einer Höhe von 100.000 Euro als Freibetrag über fünf Jahre absetzbar sein.
Eine steuerliche Abzugsfähigkeit von Aufwendungen für ein Arbeitszimmer soll auch dann möglich sein, wenn der Mittelpunkt der Tätigkeit zwar außerhalb des Arbeitszimmers liegt, aber kein anderer Arbeitsplatz verfügbar ist. Es sollen dafür jährlich 1.250 Euro pauschal steuerlich abzugsfähig sein. Weiters solle die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter angehoben und die Informationspflichten reduziert werden, wünscht sich Holzinger.