Arbeitgeber in Österreich könnten laut dem Europäischen Gerichtshof dazu verpflichtet werden, allen Beschäftigten unabhängig von ihrer Religion am Karfreitag ein Feiertagsentgelt zu zahlen. Der Gerichtshof betonte am Dienstag in seinem Urteil, dass die Gewährleistung eines bezahlten Feiertags nur für die Angehörigen der evangelischen Kirchen AB und HB sowie drei weiterer eine Diskriminierung wegen der Religion darstelle.
Nun stellt der EuGH in seinem Urteil fest, dass ein privater Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet sei, auch seinen anderen Arbeitnehmern einen bezahlten Feiertag am Karfreitag zu gewähren.
Das wiederum "schreckt" die Wirtschaft auf. So betont der Kärntner Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl auf Nachfrage der Kleinen Zeitung: "Mit 13 gesetzlichen Feiertagen liegen wir im europäischen Spitzenfeld. Jeder weitere Feiertag würde die Kärntner Wirtschaft 45 bis 50 Millionen Euro kosten." Und jede Mehrbelastung der Wirtschaft sei entschieden abzulehnen.
"Weg zu gerechter Lösung"
Für den Kärntner Arbeiterkammer-Präsidenten Günther Goach führt die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes "zu mehr Gerechtigkeit", weil "nicht zwischen den Konfessionen entschieden wird". Schließlich werde auch bei den gesetzlichen katholischen Feiertagen nicht unterschieden. "Ich wäre begeistert, wenn es hier tatsächlich einen zusätzlichen Feiertag geben würde. "Und schließlich war es auch die Arbeiterkammer, die den Prozess angestrengt und gewonnen hat."