"Industrie 4.0 bedeutet, dass sich Aufgabenbereiche weg vom Metallischen und hin zum Digitalen bewegen".
"Es geht bei Industrie 4.0 häufig um Automatisation".
"Man arbeitet nicht mehr nur im eigenen Bereich."
Es sind erfrischende, praxisnahe Antworten, die inmitten der Lehrwerkstätte von Holz-Her sprudeln. Ausgesprochen von jungen Fachkräften, die in Voitsberg knapp vor dem Ende ihrer Lehrausbildung stehen und das immer stärker zwischen klassischer Handarbeit und Digitalisierung hin- und herpendelnde Arbeitsfeld längst verinnerlicht haben. Das Fundament liefert die Ausbildung im Betrieb: Holz-Her ist ein Spezialist für Maschinen und Systeme zur Holzwerkstoffbearbeitung – und regierender Titelträger.
Erstmals fand in der Steiermark heuer die "Industrie 4.0 Challenge" statt. Ein Wettbewerb, an dem 28 Lehrlinge aus acht Industriebetrieben teilnahmen. Von renommierten Betrieben wie Norske Skog, über Siemens, die Andritz AG oder SSI Schäfer ausgesandt, zeichneten, drehten, bogen, verdrahteten, verschlauchten und programmierten die Lehrlinge zwei Tage lang – am Ende wählte eine Fachjury die Voitsberger auf Platz Eins.
Das fulminante Quartett
Die spannende Aufgabenstellung: Jedes Team hatte einen Teil einer Produktionsanlage zu erstellen, am Ende wurden die einzelnen Lösungen zu einer Fabrik zusammengefügt. Neben dem technischen, interdisziplinären Grundverständnis waren Teamarbeit, Zuverlässigkeit oder Kooperationsbereitschaft gefragt. Eigenschaften, die von Unternehmen zunehmend nachgefragter sind und beim Holz-Her-Quartett um Marcel Kollmann, Mario Plansak, Robert Lenz und Stefan Lichtenegger besonders stark ausgeprägt scheinen.
"Wir haben gesehen, dass wir in Stresssituation gut zusammenarbeiten können", beschreibt Kollmann eines der Erfolgsgeheimnisse des Teams. "Ein Vorteil war es auch, dass wir im Betrieb viel mit Pneumatik zu tun haben", erzählt Plansak. Gut ergänzt haben sich zudem die Stärken der Vier: Zwei machen die Lehre zum Mechatroniker, zwei die Ausbildung zum Maschinenbautechniker.
Lehrlingsausbildung "strategisch wichtig" für Holz-Her
Als "strategisch wichtig" für das Unternehmen adelt indes Holz-Her-Geschäftsführer Harald Steiner das Thema Lehrlingsausbildung. Die "große und renommierte Lehrwerkstätte" sei für den Betrieb und seine 300 Mitarbeiter "lebensnotwendig". Schließlich wolle das Unternehmen mit der nahezu hundertprozentigen Exportquote und deutschem Eigentümer auch in Voitsberg "weiter wachsen". Und dafür brauche es nun einmal "sehr gute Fachkräfte".