"Österreichs Tourismus ist top. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Wir müssen uns daher ständig neu erfinden“, sagt Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Wie das gelingen kann, ist Thema des diesjährigen ÖHV-Kongresses im Congress Center Villach. Unter dem Titel „#RethinkTourism“ sprechen Experten über Tourismuszukunft, Nachhaltigkeit, Regionalität und Overtourism.

Zentrale Themen gestern waren unter anderem Slow Food und Lebensmittelkultur. #Rethink Food – was ist anders als zuvor? Was tun, wenn man Hotelier oder Gastronom ist? Diese Fragen stellte Cyriacus Schultze, Gründer der Unternehmensberatung „food and wine culture“.

Seine Antwort: Querdenken zulassen, Innovationen fördern, außergewöhnliche Dinge tun, über welche die Menschen sprechen, wie zum Beispiel ein Picknick an einem ungewöhnlichen Ort organisieren. Die Ansprüche einer neuen Gästegeneration seien unter anderem Privatsphäre, individuelle Erlebnisse, einzigartige Eindrücke sowie Authentizität und Qualität, ist Schultze überzeugt. Märkte und Markthallen beispielsweise würden immer mehr an Bedeutung gewinnen, ebenso wie Urban Farming. Und es werde eine wahre „Revolution“ beim Essen stattfinden – auch der Genuss von Algen, Pilzen und Insekten gehöre hier dazu.

Geröstete Heuschrecken auf der Menükarte

„Wir werden in Zukunft geröstete Heuschrecken essen“, sagt Schultze. Als Trend in der Hotellerie sieht er, dass es künftig wichtig sein wird, Dinge für den Gast zu übernehmen - „done for you anstatt do it yourself“. Und auch die Digitalisierung werde die Gastronomie und Hotellerie verändern.

Wie man mit Essen touristisch erfolgreich sein kann und will, präsentierte im Anschluss Christian Kresse, der Chef der Kärnten-Werbung. Er sieht Slow Food als wesentliches Zukunftsthema unter anderem für Kärnten. Gesunde Nahrung aus natürlicher Produktionsweise – hier sei Kärnten führend. Auch weltweit soll für sogenannte „Slow Food Villages“ ein Handbuch geschrieben werden. Zehn solche „Dörfer“ entstehen gerade in Kärnten. Welche es konkret sein werden, soll in Kürze feststehen, so Kresse. Die Vision: Betriebe in ganz Österreich für die Slow-Food-Bewegung zu gewinnen.

„Der Tourismus ist ein unverzichtbarer Innovations- und Investitionsmotor in Kärnten. Er stellt eines unserer wichtigsten Beschäftigungs- und Wertschöpfungsfelder dar und sichert Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung“, so Tourismusreferent Ulrich Zafoschnig im Rahmen des ÖHV-Kongresses.