Mit einem 3D-Flex-Scan wird ein digitaler persönlicher Fußabdruck erstellt. Das exakte Messsystem erfasst diesen bis ins kleinste Detail. Die hochpräzise Messung mit einem 3D-Laserscanner ist die Grundlage für personalisierte Schuheinlagen. Für diese 3D-Flex-Scan-Einlagentechnologie wurde die Klagenfurter Traditionsfirma Sepin Orthopädietechnik Sanitätshaus GmbH in der Kategorie "Smarte Produktion und Digitalisierung" gerade erst vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds ausgezeichnet.
Und so funktioniert es: Die Einlagen werden exakt individuell angepasst und mit 3D-Drucker und CAM-Fertigung hergestellt. "Die digitale Datenerfassung und Analyse ermöglichen nachhaltige Behandlungserfolge", sagt Firmenchef Winfried Sepin. Höchste Präzision und optimale Materialauswahl würden für noch mehr Unterstützung der Problemzonen sorgen.
Das Problem in der Orthopädie sei, dass es sich um lauter Einzelstücke handle. Für jeden Kunden werde quasi ein Prototyp angefertigt. "Die Digitalisierung in Zusammenhang mit dem 3D-Druck ist dafür ideal geeignet", beschreibt Sepin. Projektleiter ist sein Sohn Matthias Sepin, der seit zwei Jahren im Familienbetrieb tätig ist, und sich mit seinem Vater die Geschäftsführung teilt.
Know-how bleibt im Betrieb
Die Mitarbeiter hätten sich darauf einstellen müssen, so Sepin, dass mit der Digitalisierung auch neue Fertigkeiten gebraucht werden. Zusätzliches qualifiziertes Personal im Bereich der Konstruktion und Elektronik hätte eingestellt werden müssen. Die Digitalisierung helfe aber auch mit, ein anderes Problem der Branche zu lösen: "Unser Handwerk ist ein traditionelles. Und wenn Mitarbeiter in Pension gehen, gehen mit ihnen auch denkende Hände und sehr viel Wissen", beschreibt Sepin. Das digitale Know-how hingegen bleibe dem Betrieb erhalten.
Von Schuheinlagen bis zu Pflegebetten
Insgesamt beschäftigt der Orthopädiespezialist mittlerweile 50 Mitarbeiter und zählt damit zu den führenden Produzenten von orthopädischen Produkten in Kärnten. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Fertigung von Gesundheitsprodukten. Das Sortiment reicht von Schuheinlagen über Prothesen bis hin zu einer Vielzahl von Hilfsmitteln wie Hebe- und Badeliften, Rollstühlen oder Pflegebetten.
Seit 2013 verfügt die Sepin Orthopädietechnik Sanitätshaus GmbH außerdem über eine eigene Entwicklungsabteilung für medizinische Produkte. "So ist es uns möglich, Schritt für Schritt neue Prozesse im Produktionsprozess zu implementieren", sagt Sepin.
Astrid Jäger