Einzig Wien verzeichnete ein Minus von 6,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017, geht aus den am Mittwoch von der Statistik Austria veröffentlichen Zahlen hervor. In allen anderen Bundesländern wurden Zuwächse vermeldet, größter Exporteur blieb Oberösterreich. Wichtigster Handelspartner ist Deutschland.
Am kräftigsten wuchsen die Ausfuhren in der Steiermark, wo stark exportorientierte Unternehmen wie Magna oder Andritz ihren Sitz haben. Die Exporte der Steiermark stiegen um 19,5 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Damit überholten die Steirer Niederösterreich als zweitwichtigstes Exportbundesland. Die Niederösterreicher landeten mit einem Plus von 8,3 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro auf dem dritten Platz.
Unangefochten an der Spitze liegt weiter Oberösterreich. Das industrielastige Bundesland ist - auch durch seine Nähe zu Deutschland - mit Ausfuhren im Wert von 19,23 Milliarden Euro für ein Viertel der österreichweiten Exporte verantwortlich. Die Oberösterreicher steigerten ihre Exporte im ersten Halbjahr 2018 um 4,9 Prozent, das ist leicht unter dem Österreich-Durchschnitt von 5,8 Prozent.
Hohe Importe in Wien
Eine Sonderstellung in der Statistik nimmt Wien ein. Die Bundeshauptstadt hat aufgrund hoher Importe aus dem Ausland das größte Minus in der Handelsbilanz stehen. Weil die Exporte sanken, vergrößerte sich das Defizit bis Mitte 2018 auf 9,3 Milliarden Euro. Neben Wien haben auch Niederösterreich, Burgenland und Salzburg eine negative Handelsbilanz.
Wie in den Jahren davor war Deutschland auch 2018 für alle österreichischen Bundesländer sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren der bedeutendste Handelspartner. Detail am Rande: Exportseitig ist bei acht von neun Bundesländern mit China, den USA oder der Schweiz jeweils ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Top 3-Handelspartner im Export ausschließlich aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen.