Im vergangenen Jahr habe es 4,6 Billionen Euro an "ausländischen Direktinvestitionen" gegeben, teilte das niederländische Statistikamt am Donnerstag mit. Dies ist fünf Mal so viel wie die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes. Von dem Geld seien jedoch 3,7 Billionen Euro über Briefkastenfirmen und sogenannte Zweckgesellschaften wieder abgeflossen. "Hauptgrund für multinationale Unternehmen, Zweckgesellschaften in den Niederlanden zu gründen ist, ihre Steuerlast so weit wie möglich zu drücken", erklärten die Statistiker.
Im Land gebe es rund 14.000 Briefkastenfirmen, die 2015 mehr als die Hälfte ihrer Investitionen in Länder außerhalb der EU transferiert hätten. Die Regierung hat im vergangenen Jahr Schritte gegen die Steuervermeidung angekündigt, die ab 2022 wirksam werden. Die EU hat die Niederlande wegen unzulässiger Steuervorteile für die Kaffeehauskette Starbucks mit einer Strafe belegt. Auch Google und Apple schleusen Geld durch die Niederlande und reinvestieren diese im Ausland. Damit umgehen die Unternehmen eine höhere Besteuerung in den USA.