Nach einer leichten Abschwächung im September hat der Preisauftrieb in Österreich im Oktober wieder angezogen. Die Inflationsrate ist von 2,0 Prozent im September auf 2,2 Prozent gestiegen. Stärkster Preistreiber waren erneut die Ausgaben für Verkehr, gefolgt von jenen für Wohnung, Wasser und Energie, teilte die Statistik Austria am Freitag mit.

Die Ausgaben für Verkehr stiegen im Jahresabstand im Schnitt um 5,0 Prozent und damit noch stärker als im September (3,8 Prozent). Treibstoffe verteuerten sich um 15,8 Prozent und waren damit alleine etwa für ein Fünftel der Inflation verantwortlich. Für Wohnung, Wasser, Energie musste im durchschnittlich 2,8 Prozent mehr bezahlt werden. Ausschlaggebend dafür waren um 30,1 Prozent höhere Heizölpreise. Strom kostete um 3,9 Prozent mehr.

Restaurants und Hotels verteuerten sich um durchschnittlich 3,3 Prozent, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 1,2 Prozent, Nahrungsmittel alleine wurden um 1,0 Prozent teurer. Die Ausgaben für Freizeit und Kultur verbilligten sich dagegen leicht um 0,2 Prozent.

Der für Eurozonen-Vergleiche ermittelte heimische Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im Oktober um 2,4 Prozent höher als ein Jahr davor.

Hohe Spritpreise

Weiterhin keine Entspannung gibt es bei den Treibstoffpreisen. Die Anstieg fiel im Oktober mit 15,8 Prozent deutlich höher als im September (13,9 Prozent) und im August (14,0 Prozent) aus. Die Preise für Heizöl stiegen sogar um 30,1 Prozent. Treibstoffe und Heizöl waren im Oktober für mehr als ein Viertel des Preisanstieges verantwortlich, teilte die Statistik Austria am Freitag mit.

Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,0 Prozent mehr, die Preise für Flugtickets stiegen um 6,6 Prozent, nachdem sie sich im September noch um 6,1 Prozent verbilligten.

Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 6,1 Prozent. Preistreiber Heizöl (+30,1 Prozent) hatte schon im September merklich zugelegt (+24,8 Prozent). Der im Vormonat noch preisstabile Strom kostete im Oktober um 3,9 Prozent mehr. Die Ausgaben für feste Brennstoffe erhöhten sich um 8,9 Prozent, jene für Fernwärme um 2,7 Prozent. Gas verbilligte sich hingegen um 3,3 Prozent. Die Mieten stiegen durchschnittlich um 3,4 Prozent, die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich um 1,9 Prozent.

Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 3,3 Prozent, wozu vor allem Bewirtungsdienstleistungen beitrugen, deren Preise um insgesamt 3,1 Prozent stiegen. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 4,7 Prozent mehr.

Butter wieder billiger

Moderat verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+1,2 Prozent). Die dafür hauptverantwortlichen Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 1,0 Prozent mehr. Die Preise für Fleisch stiegen um 1,6 Prozent, jene für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,5 Prozent, jene für Gemüse um 2,8 Prozent und jene für Milch, Käse und Eier insgesamt um 1,0 Prozent. Öle und Fette verbilligten sich hingegen um 1,6 Prozent (darunter Butter: -2,9 Prozent), Obst kostete um 1,7 Prozent weniger. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 1,5 Prozent.

Die Preise im Sektor Freizeit und Kultur (-0,2 Prozent) rutschten laut Statistik Austria nur deshalb ins Minus, weil vor allem Pauschalreisen (-6,3 Prozent) stark preisdämpfend wirkten. Freizeit-und Kulturdienstleistungen kosteten hingegen insgesamt um 2,8 Prozent mehr.

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten durchschnittlich um 2,1 Prozent zurück. Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 1,4 Prozent und Mobiltelefone um 8,2 Prozent.

Die Preissteigerung für den täglichen Einkauf fiel niedriger, jene für den wöchentlichen Einkauf dagegen höher aus als die Gesamtinflation. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,7 Prozent (September revidiert: +1,5 Prozent). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,9 Prozent (September revidiert: +4,9 Prozent).

Gegenüber dem Vormonat September zog die Inflation um 0,3 Prozent an. Hauptpreistreiber war der Bereich Wohnung, Wasser, Energie (+0,9 Prozent). Zu diesem Preisschub trugen vor allem die um 3,8 Prozent höheren Strompreise bei. Als Hauptpreisdämpfer erwiesen sich die Kosten für Freizeit und Kultur (-1,1 Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingt billigere Pauschalreisen (-7,0 Prozent).

Eurozone

Die jährliche Inflationsrate ist sowohl im Euroraum als auch in der Europäischen Union im Oktober 2018 bei 2,2 Prozent gelegen - gegenüber 2,1 Prozent im September, gab Eurostat am Freitag bekannt. In Österreich lag die Teuerung mit 2,4 Prozent leicht über dem Durchschnitt. Die höchste jährliche Rate wurde in Estland mit 4,5 Prozent gemessen, am niedrigsten war sie in Dänemark mit 0,7 Prozent.

Im Oktober 2017 hatte die Inflation im Euroraum noch 1,4 Prozent und in der EU 1,7 Prozent ausgemacht. Hinter Estland lagen (Rumänien (4,2%) und Ungarn (3,9%), Bulgarien (3,6%), Lettland und Belgien (beide 3,2 %), Luxemburg und Litauen (beide 2,8 %) sowie die Slowakei und Frankreich (beide 2,5 %). Die gleiche Teuerung wie Österreich wiesen Deutschland, Schweden und Großbritannien auf (alle 2,4%). Spanien und Slowenien (beide 2,3%) lagen ebenfalls noch über dem Durchschnitt.

Unter dem Durchschnitt lag die Inflation in Malta (2,1%), Tschechien (2,0%), den Niederlanden und Zypern (beide 1,9%), Griechenland (1,8%), Finnland, Italien und Kroatien (alle 1,7%), Polen (1,5%), Irland (1,1%), Portugal (0,8%) und Dänemark (0,7%). Gegenüber September 2018 ging die jährliche Inflationsrate in acht Mitgliedstaaten zurück, blieb in fünf unverändert und stieg in vierzehn an.