Volkswagen will nach dem Start seiner vollelektrischen ID-Modellfamilie zusätzlich einen E-Kleinwagen auf den Markt bringen. Dieser solle unter 20.000 Euro kosten. Die Markteinführung des Modells soll demnach frühestens 2022 sein.
Ziel sei es, stärker als bisher bekannt auf Elektrifizierung zu setzen. Volkswagen wollte dies zunächst nicht kommentieren. Ab 2019 soll die ID-Modellfamilie in Zwickau vom Band rollen.
VW-Konzernchef Herbert Diess hatte ohnehin angekündigt, Volkswagen wolle dem Elektroauto-Pionier Tesla bei den günstigeren Strom-Autos den Rang ablaufen. "Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30.000 Euro", hatte Diess bereits im vergangenen Jahr - damals noch als VW-Markenchef - gesagt.
50 Millionen Elektroautos
Die neue Plattform sei "bereits für 50 Millionen Elektroautos gebucht, und wir haben Batterien für 50 Millionen Elektroautos beschafft", erklärte nun Diess. Ein Sprecher erläuterte am Montag, dass es sich um langfristige Pläne handle. Auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB), der technischen Basis der neuen Autos, sei erst die Produktion von zehn Millionen Batterie-Fahrzeugen projektiert. Um den Bedarf an Batteriezellen zu decken, der mit dem ehrgeizigen Programm verbunden ist, hatte Volkswagen im vergangenen Jahr ein Beschaffungsvolumen von mehr als 50 Milliarden Euro ausgeschrieben - eines der größten in der Industrie.
Konsortium für Batteriezellen
Volkswagen erwägt nun offenbar eine Beteiligung am geplanten deutschen Konsortium für die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos. Der Aufsichtsrat werde am Freitag über den Einstieg in eine Batteriezellproduktion entscheiden. Der Vorstand werde dann wahrscheinlich beauftragt zu prüfen, ob man dies mit dem koreanischen Hersteller SKI Innovation oder in dem geplanten Konsortium machen werde. "Es gibt da mehrere Möglichkeiten", sagte der Insider. VW äußerte sich nicht.
Der Aufsichtsrat wird am Freitag voraussichtlich den Umbau der VW-Werke in Emden und Hannover zu E-Auto-Fabriken beschließen und die dafür nötigen Investitionen festlegen. Um bei der geplanten Steigerung der Zahl an E-Mobilen die nötigen Menge an Energiespeichern zur Verfügung zu haben, verhandeln die Niedersachsen Eingeweihten zufolge über eine Partnerschaft mit dem koreanischen Batteriezellenhersteller SK Innovation. Offenbar will man sich dabei alle Optionen offenhalten und schließt auch eine Beteiligung an einem Konsortium nicht aus.