Es sind eindringliche Worte, die Hans Lercher an sein Publikum richtet. „Verschlafen Sie das Thema nicht“, mahnt der Innovationspionier und Studiengangsleiter („Innovationsmanagement“) mit Blickrichtung Digitalisierung. „Alles, was digital vernetzt werden kann, wird vernetzt werden.“ Zumindest „einmal im Jahr“ solle man als Unternehmen deswegen den „Radarschirm aufspannen“ und einen intensiven Blick auf die Umwälzungen in der und um die Branche werfen.

Die Adressaten von Lerchers Worten waren vor allem Vertreter von Klein- und Mittelunternehmen. 60 von ihnen trafen sich hoch über den Dächern von Graz im Skyroom des Styria Media Centers. Der Digitaldialog – eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Silicon Alps Clusters, bei der Joanneum Research, die Fachhochschule Campus02, die IT Community Styria und die Kleine Zeitung als Kooperationspartner fungieren – machte Station.

Hans Lercher eröffnete, bevor die Auswirkungen der Digitalisierung auf Geschäftsmodell, strategische Ausrichtung oder Marketing im Stationenbetrieb intensiv diskutiert wurden.

Wobei sich ein Satz Lerchers durch den gesamten Abend zog: „Keine gute Strategie ist es, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Gleichzeitig solle man die Digitalisierung aber auch nicht verteufeln. Gerade für KMU würde sie neben einigen Herausforderungen auch viele Chancen mit sich bringen.

Große Möglichkeiten sieht Hans Lercher, der auch das Innovationsmodell „Big Picture“ entwickelte, in „Regionalisierung und Personalisierung“. Letzteres fußt auf dem geschickten Erfassen und Auswerten großer Datenmengen (Big Data). Lerchers finaler Ratschlag: „Man muss nicht mit aller Gewalt digitalisieren. Machen Sie es dort, wo es gescheit ist.“