Wohin das Auge reicht, erblickt man unterschiedlichste Schulutensilien – egal ob im fein säuberlich sortierten Fachgeschäft oder im Supermarkt neben den Süßigkeitenregalen. Vom Bleistift bis zur Schultasche ist alles vertreten. Rund 1,1 Millionen Schüler werden ab September Österreichs Schulbänke drücken und müssen ausgerüstet werden. Der Schulstart ist für die Branche – trotz Digitalisierung – ein wichtiger Umsatzbringer, heißt es seitens der Wirtschaftskammer. Vom geschätzten Jahresumsatz von etwa 600 Millionen Euro entfällt ein Drittel auf Schulprodukte.

Der Fachhandel kann jedoch laut einer Schätzung von Andreas Auer, Obmann der Sparte Papierfachhandel der Wirtschaftskammer Österreich, nur mehr 30 bis 50 Prozent vom Schulgeschäft abräumen. Die restlichen Prozente verteilen sich auf große Ketten wie Libro, Müller und Pagro sowie diverse Lebensmittelgeschäfte. „Vor allem in der Peripherie gibt es häufig das Problem, dass viele Fachgeschäfte zusperren müssen“, so Auer. Gründe dafür seien beispielsweise die steigende Zahl der Großhändler und Einkaufszentren. Rund 600 Fachgeschäfte mit 4000 Mitarbeitern gibt es derzeit in Österreich.

Wie ein aktueller Preismonitor der Arbeiterkammer Wien zeigt, können die Preisunterschiede für Federpennal, Buntstifte und Co. jedoch groß sein. Je nach Geschäft können diese für ein und dasselbe Markenprodukt bis zu 251 Prozent betragen. Daher zieht es auch viele Konsumenten zu Ketten, die Schulmaterial im großen Stil anbieten.

Eingekauft wird über den ganzen Sommer

Den Kampf sagt der Fachhandel den Ketten mit individueller Beratung und speziellem Service an. „Ein Beispiel wäre die Möglichkeit von Schullistenvorbestellungen“, so Auer.

Egal ob Handelskette oder Fachgeschäft, ein Trend verfestigt sich zunehmend: Schuleinkäufe werden nicht mehr knapp vor dem Schulstart erledigt, sondern über den Sommer hinweg. Das liege unter anderem daran, dass Lehrer ihren Schülern die Einkaufslisten für das nächste Jahr schon am Beginn der Ferien aushändigen würden.

Auch Clemens Ellmauthaler, Vertriebsleiter des Buntstiftherstellers Jolly, bestätigt den Trend: „Viele Lehrer raten, schon am Schulende die Einkäufe fürs nächste Schuljahr zu erledigen.“ Bis zu 70 Prozent des Jahresumsatzes macht die österreichische Firma zwischen Juni und September.