"Wer nach der Matura eine Lehre macht, kann sie um ein Jahr auf zwei Jahre verkürzen. Mit dem Landesschulrat richten wir dafür auch eigene Berufsschulklassen ein. Die Einkommens-aussichten sind gut und als Meister ist man einem Bachelor gleichgestellt.“ So eindringlich wirbt der Spartenobmann des Kärntner Gewerbes und Handwerks, Klaus Kronlechner, für das jüngste Projekt von Wirtschaftskammer und WIFI Kärnten, die Lehre nach der Matura.
„In Deutschland machen nach dem Abitur zehn Prozent eine Lehre. In Kärnten nur zwei Prozent. Von rund 2000 Maturanten der AHS in machen hier nur 40 eine Lehre. Wir wollen auf 400 steigern“, so WIFI-Geschäftsführer Andreas Görgei. Derzeit gibt es in St. Veit bereits eine Maturantinnen-Berufsschulkasse für die Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin.
50 bei Staatsmeisterschaften. Der Aufschwung bei Gewerbe und Handwerksbetrieben hat laut Kronlechner schon 2017 zu einer Trendumkehr zugunsten der Lehre geführt. Kärnten liegt mit 6,5 Prozent Plus bei neuen Lehrstellen sogar an der Spitze aller Bundesländer. In klassischen Lehrbetrieben (ohne Wifi, ÖGB oder BFI) stieg die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr um 9,2 Prozent.
Gewerbe und Handwerk bilden 45 Prozent alle Lehrlinge aus, derzeit sind das in Kärnten 2830 junge Menschen. Laut Kronlechner halte der Trend 2018 an. Im ersten Halbjahr zählte man im Jahresvergleich 7,5 Prozent mehr Lehrlinge. Die Vorbereitungen in der Talenteakademie der Wirtschaftskammer tragen zu Spitzenleistungen von Kärntner Lehrlingen bei. Vor drei Jahren traten drei Lehrlinge bei Staatsmeisterschaften an, 2017 bereits 50 junge Kärntnerinnen und Kärntner. Nun treten sie an für die Euro-Skill-Tickets.