US-Präsident Donald Trump geht vor Handelsgesprächen auf China zu und will den chinesischen Technologiekonzern ZTE wieder ins Geschäft bringen. Er habe das Handelsministerium angewiesen, dem Unternehmen zu helfen, teilte Trump am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Zu viele Jobs in China verloren." Er arbeite mit Chinas Präsident Xi Jinping an einer Lösung.

Vertreter der chinesischen und der US-Regierung bereiten derzeit Verhandlungen in der US-Hauptstadt Washington vor, an denen auch der chinesische Chefunterhändler Liu He teilnehmen soll. ZTE ist nach Huawei der zweitgrößte Smartphone-Hersteller Chinas.

Harte Sanktionen

Das Unternehmen ist aufgrund von US-Sanktionen in eine schwere Krise geschlittert. In Folge der Strafe des US-Handelsministeriums sind "wichtige Geschäftsaktivitäten" eingestellt worden.

Im April hatte die US-Regierung angekündigt, den chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphoneanbieter für sieben Jahre vom Zugang zu amerikanischen Technologien auszuschließen.

ZTE, in dessen Smartphones etwa die Chips des US-Unternehmens Qualcomm stecken, kann deshalb nun offenbar Teile seine Produktion nicht mehr aufrecht erhalten.

Geschäfte mit Iran und Nordkorea

Die Strafe für ZTE geht auf Lieferungen von Telekom-Ausrüstung an Iran und Nordkorea zurück, zu denen das Unternehmen eigentlich vor einem Jahr eine Einigung mit den US-Behörden erreicht hatte. Das US-Handelsministerium machte nun allerdings geltend, dass ZTE bei den damaligen Verhandlungen und danach falsche Angaben gemacht habe.