VW-Chef Matthias Müller hat sein Millionengehalt verteidigt. Es gebe zwei Gründe für so eine hohe Vergütung, sagte der Konzernchef in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" - die Relevanz des Unternehmens für die Volkswirtschaft sowie das mit dem Chefposten verbundene Risiko.

Als Chef "steht man immer mit einem Fuß im Gefängnis", sagte Müller. Er denke, "dass unsere Gehälter angesichts dieser Verantwortung gerechtfertigt sind".

Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht von Volkswagen hervorgeht, bekommt Müller für das Jahr 2017 eine Vergütung von gut zehn Millionen Euro. Das ist ein Plus von fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt zahlte VW den zehn Vorstandsmitgliedern Vergütungen in Höhe von knapp 50,3 Millionen Euro. Gehaltsdebatten seien vorrangig ein deutsches Phänomen, beklagte Müller. "Das Thema ist halt extrem emotional."

"Ich habe also auf einen großen Betrag verzichtet"

Er selbst wisse nicht einmal, wie sich sein Gehalt im Detail zusammensetze, sagte Müller dem "Spiegel". Der VW-Aufsichtsrat habe ein neues Gehaltssystem aufgesetzt. Hätte er seinen alten Vertrag behalten, hätte er 2017 rund 14 Millionen Euro verdient. "Ich habe also auf einen großen Betrag verzichtet."

VW hatte sich nach der Veröffentlichung der Gehaltszahlen und der glänzenden Geschäftszahlen Kritik vor allem der Grünen und der Linken zugezogen. Sie betonten, das nötige Geld für Dieselnachrüstungen sei also da und müsse auch dafür ausgegeben werden.