Die Diesel-Debatte sorgt für Unsicherheit auf dem Gebrauchtwagenmarkt, konstatiert der ÖAMTC und sieht sich bestätigt durch die jüngsten Marktzahlen der Automarkt-Analysten von Eurotax. So ist der Wiederverkaufswert von Dieselfahrzeugen seit Beginn des VW-Skandals um rund dreieinhalb Prozent gesunken. "Fast die Hälfte dieses Wertverlustes fand seit August 2017 statt – und das, obwohl in Österreich nirgendwo konkret Fahrverbote drohen. Das zeigt, wie sensibel der Markt reagiert und welches Potenzial an Wertvernichtung die unbedachte Diskussion über das Ende von Verbrennungsmotoren in sich birgt", so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.

"Der österreichische Pkw-Bestand ist aktuell ungefähr 42 Milliarden Euro wert. Sinkt der Wiederverkaufswert um ein Viertel, sind die Autofahrer ohne eigenes Zutun um mehr als 10 Milliarden Euro ärmer", rechnet Wiesinger vor. "Der neue Infrastrukturminister hat nun die Möglichkeit, hier mit einer unbeschränkten Weiterfahr- und Bestandsgarantie den Wertverfall von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu stoppen und die österreichischen Konsumenten vor einem Milliardenverlust zu schützen", so Wiesinger.

Kritisch gegenüber Wendeprojekt

Kritisch hatte sich der ÖAMTC vor wenigen Wochen auch zu dem vom Verkehrsministerium gestarteten Projekt "Mobilitätswende 2030" geäußert. Anstoß nimmt der Klub an der willkürlichen Fixierung auf 2030, die dann massive Steuererhöhungen und den Ausschluss von Wenigverdienern von der Automobilität zur Folge haben wird, sowie an der unausgewogenen Teilnehmerliste. Wiesinger: "Es ist unbestritten, dass der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss. Uns ist jedoch wichtig, dass die Diskussion über künftige Antriebsarten ganz wesentlich von Fachleuten, Praktikern und Betroffenen geprägt wird. Daher haben wir gemeinsam mit dem ARBÖ eine Machbarkeits-Analyse für eine Mobilitätswende 2030 gestartet, die sich auf einen breiten Expertenkreis stützt."