Die Zahl der verkauften Zigaretten ist 2016 in Österreich um 1,6 Prozent gesunken. Im Jahr 2015 belief sich der Rückgang auf 0,9 Prozent und 2014 auf 0,8 Prozent. Seit Mai 2016 sind aufgrund von EU-Vorgaben "Schockbilder" auf Zigarettenpackungen angebracht. Dies sei ein "einschneidendes" Ereignis für die Branche gewesen, sagte der Chef der Tabak-Monopolverwaltung, Hannes Hofer, am Donnerstag.

Im nächsten Jahr müssen die Trafikanten wohl mit einem sinkenden Zigarettenkonsum rechnen. Ab Mai 2018 gilt ein Rauchverbot in der Gastronomie ohne Ausnahmen und 2018 wird das Mindestalter für den Tabakkonsum von 16 auf 18 Jahre angehoben. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Tabakfachgeschäfte um 27 Prozent und die Tabakverkaufsstellen um 45 Prozent gesunken. Im Jahr 2016 gab es 2.434 Tabakfachgeschäfte (-1 Prozent gegenüber 2015) und 3.350 Tabakverkaufsstellen (-5 Prozent). Nach Ansicht der Monopolverwaltung ist "die Strukturbereinigung der letzten Jahre nahezu abgeschlossen".

In Österreich gilt das Tabakmonopol, nachdem Tabakwaren nur in Tabakfachgeschäften und in Tabakverkaufsstellen (u.a. Gastronomie, Tankstellen) verkauft werden dürfen. Die Lizenzen mit Gebietsschutz vergibt die Monopolverwaltung. Freiwerdende Tabakfachgeschäfte wurden 2016 ausschließlich an Menschen mit Behinderung vergeben. Im vergangenen Jahr waren 1.276 Inhaber der 2.434 Tabakfachgeschäfte in Österreich Personen mit einer Behinderung. Der Anteil der sogenannten "Vorzugsberechtigten" (Personen mit Behinderung) stieg von 39 Prozent im Jahr 2002 auf 52,4 Prozent im Jahr 2016. Der Geschäftsführer der Tabak-Monopolverwaltung will den Anteil bis 2020 auf 60 Prozent erhöhen. Das Tabakmonopol in Österreich sieht Hofer "nicht in Gefahr". Auch in Frankreich, Spanien, Italien und Ungarn gebe es Trafiken.