"Solange die Sicherheitslage in der Türkei für Reisende so schwer einzuschätzen ist oder bis es zu einer klaren Reisewarnung kommt, erwarten wir von den Tourismusveranstaltern kulante Umbuchungen", sagte Müller der "Bild am Sonntag".
Das Auswärtige Amt hat bisher keine Reisewarnung, sondern nur verschärfte Reisehinweise für die Türkei ausgegeben. Bei einer Reisewarnung könnten Türkeireisen kostenfrei storniert werden.
Derweil äußerten sich in einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" 49 Prozent der Bürger überzeugt, dass man als Deutscher in der Türkei jetzt keinen Urlaub mehr machen könne. 44 Prozent sagten, dass dies weiterhin möglich sei, sieben Prozent antworteten mit "weiß nicht". Für die Erhebung befragte Emnid am vergangenen Donnerstag 505 repräsentativ ausgewählte Bürger.
Trotz des verschärften Reisehinweises bieten die großen deutschen Reiseveranstalter keine kostenlosen Umbuchungen oder Stornierungen an. Das gilt laut Ralph Schiller, Geschäftsführer des Reiseveranstalters FTI auch bei seinem Unternehmen. "Die Reisen für die Urlauber finden wie gebucht statt", hatte der Deutsche Reiseverband am Donnerstag mitgeteilt. "Es gelten die regulären Allgemeinen Geschäftsbedingungen und damit die Storno- und Umbuchungsgebühren", betonte der Verband, der Veranstalter und Reisebüros vertritt.
Reisebranche gelassen
Nach der jüngsten Eskalation im Streit mit der Türkei gibt sich die deutsche Reisebranche gelassen. "Wir glauben, dass sich die Auswirkungen in engen Grenzen halten werden", sagte Ralph Schiller, Geschäftsführer des Reiseveranstalters FTI, der Deutschen-Presse Agentur. Mit Buchungsrückgängen rechnet das Unternehmen trotz des verschärften Reisehinweises nicht.
Bei den Kunden sei keine große Beunruhigung festzustellen. So habe es etwa am Freitag lediglich eine zweistellige Zahl an Anrufern in den Call-Center gegeben, die sich nach Umbuchungen erkundigt oder Fragen zu ihrem Aufenthalt gestellt hätten.
Das deutsche Auswärtige Amt hatte zuvor die Reisehinweise für die Türkei verschärft. Allen Türkei-Reisenden wird unter anderem zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor allem Individualreisende sollten sich vor Reiseantritt in sogenannte Krisenvorsorgelisten eintragen.
Zuletzt hatten die deutschen Reiseveranstalter von wieder besseren Buchungszahlen für das Land berichtet. Für FTI spricht Schiller von einem zweistelligen prozentualen Wachstum bei Umsatz und Buchungen für das bis Oktober laufende Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr. Für den Sommer seien fast alle Kapazitäten verkauft. Auch Familien, die normalerweise am sensibelsten reagieren, hätten wieder verstärkt gebucht, zum Beispiel für die laufenden Sommerferien. FTI ist nach eigenen Angaben Marktführer für die Türkei im deutschsprachigen Raum.
Zuletzt hatten die deutschen Reiseveranstalter von wieder besseren Buchungszahlen für das Land berichtet. Für FTI spricht Schiller von einem zweistelligen prozentualen Wachstum bei Umsatz und Buchungen für das bis Oktober laufende Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr. Für den Sommer seien fast alle Kapazitäten verkauft. Auch Familien, die normalerweise am sensibelsten reagieren, hätten wieder verstärkt gebucht, zum Beispiel für die laufenden Sommerferien. FTI ist nach eigenen Angaben Marktführer für die Türkei im deutschsprachigen Raum.