Im Juni sind die Preise im Bereich Restaurants und Dienstleistungen um 2,9 Prozent gestiegen. Das zeigt ein Blick in die Detailauswertung der Statistik Austria. Jetzt anzunehmen, dass die Gastwirte sich hier bereichern, wäre allerdings falsch. Denn die Preisbildung hängt von vielen Faktoren ab.
Wareneinkauf: Sofern es sich nicht um eine Buschenschenke handelt, müssen Restaurants und Gasthäuser Waren zukaufen. Seien es Getränke oder Gemüse, Käse und Fleisch für die Mahlzeiten. Hier liegt bereits ein Grund für die höheren Preise im Wirtshaus. Denn bei verarbeiteten Lebensmitteln und Alkohol lag die Teuerung bei 3,1 Prozent. Auch Saisonwaren (Obst, Gemüse, Fisch) und Fleisch wurden um je 1,7 und 18 Prozent teurer.
Löhne: Mit Mai 2018 wird in der Gastronomie der 1500 Euro Mindestlohn eingeführt. Und auch heuer wurden die Gehälter im Kollektivvertrag um rund 40 Euro erhöht. Allerdings leidet die gesamte Branche unter einer Verknappung des Arbeitskräfte-Angebots. Es gibt in vielen Regionen einfach zu wenig Kellner und Köche. Um Mitarbeiter anzuwerben oder sie halten zu können, muss oft mehr bezahlt werden.
Investitionen: Durch die Registrierkassen-Verordnung mussten viele Wirte im vergangenen Jahr in ein neues Kassensystem investieren. Wie hoch die zusätzliche Steuerleistung nun ist, wird sich erst zeigen. Wie in jedem Wirtschaftszweig müssen auch Gastronomen ihre Investitionen zurückverdienen.
Roman Vilgut