Triest will seinen alten Hafen, den "Porto Vecchio", wiederbeleben, für den ausländische Investoren verstärkt Interesse zeigen. Auch österreichische Gesellschaften seien bereit, in den 260.000 Quadratmeter großen alten Habsburger Hafen zu investieren, der seit Jahrzehnten verfallen ist, berichtete Domenico Arcuri, Chef von Italiens staatlicher Betriebsansiedlungsagentur Invitalia.

Arcuri erklärte bei einem Treffen mit Triests Bürgermeister Roberto Dipiazza, dass auch Deutsche und russische Investoren Interesse für den alten Hafen gezeigt hätten. Für dessen Sanierung will die Regierung in Rom 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Noch stehen Stacheldrahtzäune

Das große Gelände in bester Lage soll nicht mehr Sperrgebiet sein. Bis jetzt ist das Gelände selbst für Einheimische nur vom Meer aus oder durch Stacheldrahtzäune entlang der Bahnstrecke zu sehen. Die Gemeinde arbeitet an einem strategischen Plan, mit dem Investoren gelockt werden sollen.

Der "Porto Vecchio" ist ein fast 600.000 Quadrat Meter großes, abgetrenntes Areal, das brach liegt und auch über weite Strecken den Zugang zum Meer absperrt. Zur Stadt hin endet es nur wenige hundert Meter von der Piazza Unitá, dem Hauptplatz Triests. Seine Bausubstanz ist in der Zeit von 1860 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden.

Viele Stadtentwicklungsprojekte

Durch den Ausbau der Anlagen im neuen Hafen und die schwindende Bedeutung Triests als Handelsstadt ab dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der "Porto Vecchio" zusehends obsolet. Die Liste der Stadtentwicklungsprojekte für den alten Hafen ist lange, allerdings haben politische Interessen bisher jeden Schritt einer Konkretisierung verunmöglicht.

Messegelände wurde von Klagenfurtern ersteigert

Österreichische Investoren zeigen zuletzt zunehmendes Interesse für Triest. Nachdem sich der Klagenfurter Immobilienentwickler MID Holding im April bei einer Versteigerung für den Erwerb des ehemaligen Messegeländes in Triest durchgesetzt hat, signalisiert eine österreichische Firma Interesse an einem historischen Palasts im Stadtzentrum. Bei dem Gebäude, das die Gemeinde Triest versteigert, handelt es sich um den im 18. Jahrhundert errichteten Palazzo Carciotti, der sich im Herzen der Stadt befindet und direkten Ausblick auf das Meer hat. Im Gebäude mit einer Fläche von 15.000 Quadratmetern wohnte 1816 eine kurze Zeit lang Österreichs Staatskanzler und Außenminister Fürst Metternich. 1831 wurde der Palast zum ersten Sitz der Versicherungsgesellschaft Generali. Später diente er als Sitz der Österreichisch-Ungarischen Bank.