Die Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (WBV-GÖD) ist besorgt, weil derzeit über ein Investmentkonstrukt versucht werde, in Besitz des Unternehmens zu gelangen. "Wir kämpfen für den Erhalt Tausender Sozialwohnungen und das Interesse ihrer Bewohner", teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Gregorich (SPÖ) am Sonntag in einer Aussendung mit.
Man widersetze sich einer Übernahme aus dem Umfeld von Investor Michael Tojner, schreibt die WBV-GÖD auch mit Verweis auf einen Artikel in der Zeitung "Standard" (Wochenendausgabe). Dort ist auf Basis einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) an die FPÖ von einem Streit rund um die "Wohnbauvereinigung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Gemeinnützige GmbH" (WBV) die Rede. Die WBV gehört demnach der Gesellschaft zur Förderung des Wohnbaus GmbH, die von Christian Hosp heuer gekauft wurde, was dieser laut Zeitung auch bestätigt.
"Vertragswidrige Transaktionen"
"Es gibt keine aufsichtsbehördliche Genehmigung für die Anteilsübertragung. Damit ist sie aus unserer Sicht absolut nichtig", sagt nun Gregorich. Er fordert eine "Rückabwicklung aller vertragswidrigen Anteilstransaktionen". Denn laut Standard fürchten WBV-Geschäftsführer Michael Baumgartner und -Aufsichtsratschef Gregorich (SPÖ), dass der Eigentümerwechsel letztlich zum Wegfall des Gemeinnützigkeitsstatus der Gesellschaft führen wird und die neuen Eigentümer die Wohnungen gewinnbringend versilbern.
Laut Gregorich beginnt nun eine Sonderprüfung durch den Revisionsverband. "Ich hoffe, dass sich die Gemeinnützigkeit am Ende gegen private Profitinteressen durchsetzen wird", so Gregorich. "Wir haben alle entscheidenden Stellen informiert und rechtliche Maßnahmen eingeleitet. Es wäre wünschenswert, dass sich die Herren Michael Tojner, Franz Guggenberger und Christian Hosp besinnen - Sozialwohnungen sind keine Spielmasse", so der WBV-Aufsichtsrat.