Die Verschmelzung von Handwerk und Technologie ist längst Realität: Auch in der Steiermark, den Beweis dafür lieferte der Zukunftstag der steirischen Wirtschaft im Messe Congress Graz am Mittwoch. Beispiele gab es reichlich zu bestaunen.
Saubermacher vernetzt mit der Plattform wastebox.biz den Markt für die Entsorgung von Bauresten auf neue Weise. 30.000 Bauunternehmer und 600 Entsorgungsbetriebe profitieren davon, erklärt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG, die Betrieben im Transformationsprozess konkrete Förderung und Unterstützung bietet. Saubermacher-Vorstand Ralf Mittermayr erklärte das Modell in einem der Fachvorträge.
Entwicklung selbst in die Hand nehmen
"Digitale Arbeitsprozesse ermöglichen erweiterte Geschäftsmodelle, verlangen aber auch eine neue unternehmerische Denkweise und andere Kompetenzen der Mitarbeiter", sagt SFG-Chef Burghard Kaltenbeck. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl warnt davor, die Entwicklung abzuwarten. "Unsere Unternehmen müssen von Anfang an dabei sein, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können. Mit der Digitalisierungsoffensive der SFG stärken wir die Kompetenzen in den Betrieben."
Ein weiteres Best-practice-Beispiel aus der Steiermark ist Sonible. Das Lautsprechersystem IKO der Grazer Akustikschmiede erzeugt dreidimensionale Klangwelten mit einer einzigen Lautsprecherbox. Über die erfolgreiche Verbindung von Handwerk und Hochtechnologie sprach Mitgründer Alexander Wankhammer.
Zurück zur Natur
Im sogenannten Zukunftslabor, der Ausstellung steirischer Innovationen auf dem Zukunftstag, zog auch die Hermanns Shaping Company die Blicke auf sich. Florian Hermann und seine Partner wollen mit handgefertigen Surfboards aus Holz "den ursprünglichen Surf-Spirit neu aufleben" lassen. Gebaut werden die exklusiven Sportgeräte, die derzeit direkt vertrieben werden, wegen der höchsten mechanischen Festigkeit aus Paulownia, einem schnell wachsenden Plantagenholz. In der Verarbeitung setzt Hermann auf CNC-Technik, womit der Bogen zum Thema des Zukunftstages gespannt war – Handwerk und Hightech.
Für die 600 Teilnehmer der steirischen Cluster-Landschaft war es ein Tag des Netzwerkens, und Jungunternehmer bekamen die Chance, ihre Geschäftsideen vor Investoren zu präsentieren.