Karin Zipperer (48), noch Geschäftsführerin bei den Wiener Netzen, wechselt in den Vorstand der staatlichen Autobahnholding Asfinag. Dies hat Asfinag-Aufsichtsratsvorsitzende Claudia Kahr Sonntagfrüh in einer Aussendung bestätigt, nachdem zuvor die "Presse" darüber berichtete. "Wir werden jedenfalls noch im Juni den Vertrag mit Frau Mag. Zipperer fixieren", sagt die Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Nach einem dreistufigen Auswahlverfahren habe das Aufsichtsrats-Präsidium dem Aufsichtsrat Karin Zipperer als "bestgeeignete Kandidatin" für den technischen Vorstandsposten vorgeschlagen. Nach ihrer Präsentation vor dem Aufsichtsrat am 23. Mai habe dieser einstimmig das Präsidium ermächtigt, verbindliche Vertragsverhandlungen mit Frau Zipperer zu führen, so Kahr.

Das Auswahlverfahren sei "zu jedem Zeitpunkt klar und nachvollziehbar" verlaufen, betont die Vorsitzende des Asfinag-Aufsichtsrats: Für den technischen Vorstandsposten haben sich 15 Personen beworben. Nach einer Vorauswahl hat Deloitte zehn Bewerberinnen und Bewerber zu einem Assessmentcenter eingeladen – dieses erbrachte zwei Gleichgereihte: Karin Zipperer und einen anderen Bewerber. "Wenn also Medien berichten, Frau Zipperer sei nicht erstgereiht gewesen, dann stimmt das einfach nicht", sagt die Aufsichtsratsvorsitzende, "und selbst wenn gleichgereiht, haben Bewerber ganz unterschiedliche Stärken, Zugänge und Sichtweisen – das hat ein Hearing der Bewerberin und des Bewerbers beim Präsidium des Aufsichtsrats der Asfinag gezeigt."

Die "Presse" hatte unter dem Titel "Die seltsame Asfinag-Postenvergabe" geschrieben, Ex-OMV-Vorstand Marc Hall sei von der Headhunterin erstgereiht worden, Karin Zipperer werde aber den Posten erhalten, weil "er ist halt mit Renate Brauner nicht so gut". Renate Brauner ist Wiener Finanzstadträtin (SPÖ).

Zipperer wird Technik-Vorstand Alois Schedl folgen. Kaufmännischer Asfinag-Vorstand ist Klaus Schierhackl.