Die EU-Kommission will Banken dazu verpflichten, die Gebühren für grenzüberschreitende Überweisungen weiter zu senken. Für "Nicht-Euro-Überweisungen" würden Banken teilweise "undurchsichtige" und "exzessive Gebühren" verlangen, zitierte das "Handelsblatt" am Freitag aus einem "Aktionsplan zu Finanzdienstleistungen für Verbraucher". Das Papier will die Kommission demnach kommende Woche vorlegen.

"Hohe Mindestgebühren" würden den Transfer kleiner Geldbeträge "sehr teuer" machen, berichtete das Blatt weiter. Betroffen seien Währungen aller Nicht-Euro-Staaten, etwa schwedische und dänische Kronen oder polnische Zloty. Diese Kosten müssten sinken. Die Kommission will dem Bericht zufolge dazu im vierten Quartal einen Gesetzesentwurf vorlegen.

Die Kosten für grenzüberschreitende Euro-Überweisungen sind bereits gesetzlich gedeckelt. Sie dürfen nicht mehr kosten als Inlandsüberweisungen.

Wechselkurs offenlegen

In ihrem Aktionsplan schlägt die EU-Kommission laut "Handelsblatt" insgesamt zwölf Maßnahmen vor, um Geldgeschäfte für Privatkunden im EU-Ausland leichter zu machen. So sollen Händler und Banken verpflichtet werden, bei Kreditkartenzahlungen oder Automaten-Abhebungen in anderen Währungen den Wechselkurs offenzulegen.

Kfz-Versicherer sollen demnach nicht länger das Recht haben, Kunden aus dem EU-Ausland Schadensfreiheitsrabatte zu verweigern. Autovermieter sollen verpflichtet werden, Kunden von Beginn an vollumfänglich über die Versicherungskosten des Fahrzeugs zu informieren. Die Kommission will laut "Handelsblatt" außerdem EU-einheitliche Standards für die Bonitätsprüfung bei der Vergabe von Privatkrediten erlassen.