Die BBC erhebt schwere Vorwürfe gegen Logistikfirmen, die unter anderem für Ikea tätig sind. Einem Bericht vom Mittwoch zufolge erhalten viele Lastwagenfahrer, die im Auftrag von Ikea und anderen namhaften Einzelhändlern in Westeuropa unterwegs sind, Hungerlöhne von wenigen hundert Euro im Monat.

Mindestlohnregelungen werden demnach umgangen, indem die Fahrer auf dem Niveau ihrer osteuropäischen Heimatländer angestellt werden, obwohl sie angeblich ausschließlich in westeuropäischen Ländern unterwegs sind. Dem BBC-Bericht zufolge hausen die Lkw-Lenker teils monatelang in ihren Führerkabinen ohne Zugang zu Toiletten oder fließendem Wasser.

Ikea nimmt Kritik ernst

"Wir nehmen die BBC-Berichte sehr ernst", schrieb eine Ikea-Sprecherin in einer E-Mail an die Deutsche Presse-Agentur. Das Unternehmen werde auf jeden konkreten Beweis für Fehlverhalten reagieren, der an sie herangetragen werde. "Obwohl sie nicht bei Ikea Transport angestellt sind, wollen wir absolut klarstellen, dass die Fahrer das Recht auf gute und faire Arbeitsbedingungen haben", erklärte die Sprecherin. "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, ihre Rechte zu sichern."