Selbstbewusst und in Aufbruchstimmung präsentiert sich der Kärntner Tourismus auf der am Sonntagvormittag eröffneten Gastronomiefachmesse GAST in Klagenfurt. Kärntens Tourismus verstehe das "Genusshandwerk", hob Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die regionalen Qualitäten hervor. "Kärnten soll das erste zertifizierte Slowfood-Land der Welt werden", stellte Tourismuslandesrat Christian Benger (ÖVP) in Aussicht. In der ersten Slowfood-Region Europas, dem Gailtal und Lesachtal, werden der Gedanke der natürlichen Produktion regionaler Köstlichkeiten und die Präsentation des gesamten Erzeugungskreislaufes, von der Saat über die Mühle bis zum Bäcker, bereits vorbildlich gelebt. Auf der Tourismusmesse ITB in Berlin 2018 wird Slowfood aus Kärnten sogar offizielles Partner-Thema sein.
Investitionsboom
Mit einher geht ein Investitionsboom im Kärntner Tourismus. Derzeit würden 20 Prozent aller Tourismusinvestitionen in Österreich in Kärnten stattfinden, erklärten Benger und Hoteliersprecher Sigismund Moerisch. Allein 2016 gingen bei der ÖHT aus Kärnten Förderanträge für Investitionen um 130 Millionen Euro ein. Damit liegt Kärnten an dritter Stelle aller Bundesländer.
Lob für Kärnten Werbung
Als Aufsichtsratschef der Kärnten Werbung wandte sich Moerisch gegen politische Störversuche zur laufenden Geschäftsführer-Bestellung: "Skandalisierungsversuche füllen keine Betten." Auch Landeshauptmann Kaiser und Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sowie Benger brachen eine Lanze für die Kärnten Werbung. Einer Wiederbestellung von Geschäftsführer Christian Kresse dürfte nichts mehr im Wege stehen, wenngleich das Hearing für acht Bewerber noch bevorsteht.
Kärnten braucht Flughafen
Ein starkes Bekenntnis gab es bei der Eröffnung im Beisein von Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz zum Flughafen Klagenfurt. Kärnten müsse bei Flug, Bahn und Straße seine Erreichbarkeit verbessern, sagte Kaiser. Mandl bekräftigte: "Kärnten braucht den Flughafen und er muss politisch außer Streit stehen."
Die Ausschreibung für die Privatisierung des Flughafens ist aber immer noch ausständig. Auch sonst ist man nicht sorgenfrei im Tourismus. Gastronomiesprecher Stefan Sternad forderte Arbeitszeitflexibilisierung: "75 Prozent des Umsatzes machen die Wirte in 25 Prozent der Öffnungszeit." Seit 2005 hätten 28 Prozent der Gasthäuser zusperren müssen.
Slow- oder Fastfood, was will der Gast heute?
Adolf Winkler