Das Bankenmonitoring der Arbeiterkammer Kärnten unter fünf heimischen Banken, unter Einbeziehung von 53 Dienstleistungen, hat vorwiegend gleichbleibende Preise im Vorjahresvergleich ergeben. Kritikpunkt der Konsumentenschützer: Die große Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen und teilweise undurchsichtige Konditionen.
Die Arbeiterkammer Kärnten hat die Preise von fünf heimischen Regionalbanken (Zveza Bank Kärnten, Sparda Bank, Kärntner Sparkasse AG, Volksbank Kärnten eG und Austria Anadi Bank AG) verglichen. Und zwar im Zeitraum von Dezember 2015 bis Dezember 2016. Die Volksbank Kärnten eG hat keine Daten geliefert, weshalb die Konditionen in den Monitor nicht miteinberechnet werden konnten und kein Jahresvergleich möglich war.
Daten im Detail
„Die Austria Anadi Bank AG hat so gut wie keine Änderungen bei Kosten und Gebühren im vergangenen Jahr vorgenommen“, erklärt AK-Konsumentenschützer Mario Drussnitzer.
Die Zveza Bank Kärnten hat den Überziehungszinssatz von 13,169 Prozent auf neun Prozent – um 4,169 Prozent – gesenkt, was seit vielen Jahren eine Forderung der AK Kärnten gegenüber den Banken war. Auch positiv zu erwähnen: Die Kostensenkung der Sparbuchsperre bei Verlassenschaften von 150 auf 22 Euro und die „Sicherheitenänderungen“ bei Kreditverträgen, welche von 90 auf 0 Euro gestellt wurden. „Im Gegenzug wurde jedoch die Löschungsquittung von 100 auf 150 Euro erhöht“, rechnet Drussnitzer vor.
Die Sparda Bank hat für die Sparbuchsperre bei Verlassenschaften ihre Kosten von 15 auf 50 Euro massiv erhöht. Positiv zu vermerken: Hat man 2015 noch 54,60 Euro für die Änderung bzw. Rückzahlungsänderung von Kreditverträgen bezahlt, so wurde diese Gebühr 2016 aufgehoben. „Aber die Mindestgebühr von Wertpapier-Transaktionen wurde von 15 auf 50 Euro erhöht“, so der AK-Konsumentenschützer.
Bei der Kärntner Sparkasse sind Aus- und Einzahlungen in bar bei bestimmten Kontopaketen inzwischen kostenlos. Und auch die Löschungsquittung wurde um 100 Euro, von 290 auf 190 Euro, gesenkt.
Negativ zu erwähnen
Es gibt keine Angaben zu den Mahngebühren im Kostenaushang der Bank. „Auf Nachfrage der AK wurde darauf hingewiesen, dass diese im Einzelfall jedoch zur Verrechnung gelangen“, sagt Drussnitzer.
Hohe Sollzinsen
„Generell ist festzustellen, dass die Sollzinsen zwischen 11,75 Prozent und neun Prozent liegen. Die Habenzinsen betragen im Gegenzug zwischen 0,01 und 0,05 Prozent. Hier besteht weiterhin ein eklatanter Unterschied zwischen Soll- und Habenzinsen“, kritisiert der Konsumentenschützer. Seitens der AK Kärnten kritisieren wir außerdem die mangelnde Transparenz hinsichtlich der Gebühren- und Spesengestaltung“, so Drussnitzer, der erklärt: „Aushänge sind im Internet nicht ersichtlich, was den Vergleich erschwert“.
Ebenfalls ein Kritikpunkt der AK: Ein- und Auszahlungen in bar sowie Überweisungen an der Bankkasse liegen zwischen 0,99 und bis zu fünf Euro, was verhältnismäßig teuer ist.
"AK-Forderungen umgesetzt"
AK-Präsident Günther Goach zeigt sich erfreut, dass eine AK-Forderung an Banken umgesetzt wurde: „Das Verbraucherzahlungskontogesetz (VZKG) wurde beschlossen. Damit gibt es seit September 2016 unter anderem Vorschriften, die den Zeitraum und die Durchführung eines Kontowechsels betreffen sowie mehr Transparenz zu den Kosten für Zahlungskonten. Weiters müssen die Banken einen kostengünstigeren Zugang zu Zahlungskonten mit grundlegenden Funktionen für sozial oder wirtschaftlich besonders schutzbedürftige Verbraucher anbieten.“ Zudem haben alle Geldinstitute ihre Konditionen in den Bankenrechner der AK einzumelden. Dadurch können Kunden Konditionen endlich einfacher vergleichen.