Im Februar waren 475.786 Personen auf Jobsuche, das ist eine Stagnation gegenüber dem Februar 2016. Arbeitslos gemeldet waren 400.619, in Schulung befanden sich 75.167. Einen deutlichen Rückgang gab es bei jugendlichen Arbeitslosen (minus 10,8 Prozent), schlecht schaut es weiterhin für Ältere (plus 6,8 Prozent) und Ausländer (plus 3,4 Prozent) aus.
Wie schon im Jänner gab es wieder ein kräftiges Plus bei den offenen Stellen. Sie legten um 37,7 Prozent auf 49.383 zu. Die Zahl der offenen Lehrstellen erhöhte sich um 724 auf 4.107 Jobangebote. Gleichzeitig waren 5.309 auf Lehrstellensuche, ein Rückgang um 458 Jugendliche. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit nahm um einen Tag auf 118 ab.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag bei 10,1 Prozent, ein Rückgang von 0,3 Prozentpunkten, teilte das Sozialministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Rückgang am Bau
Im Februar waren 248.762 Männer auf Jobsuche, ein Rückgang von einem Prozent im Jahresvergleich. Bei den Frauen waren 151.857 ohne Arbeit, ein Minus von 1,7 Prozent. In der Warenherstellung (minus 3,4 Prozent), am Bau (minus 2,1 Prozent) und im Handel (minus 2,5 Prozent) ging die Arbeitslosigkeit zurück. Im Tourismus stagnierte sie, im Gesundheits- und Sozialwesen legte sie um 2,4 Prozent zu.
475.786 Personen waren im Februar auf Jobsuche - Animation
Im Bundeländer-Ranking führt Tirol mit einem Rückgang der Jobsuchenden um 5,3 Prozent vor der Steiermark (minus 3,9 Prozent) und Kärnten (minus 3,8 Prozent). Das einzige Bundesland mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit ist Niederösterreich (2,1 Prozent). Niederösterreich hatte, hinter Wien, auch das stärkste Plus bei den Schulungsteilnehmern. Gleichzeitig war Niederösterreich aber führend bei der Zunahme der offenen Stellen (plus 64,9 Prozent).
Die Arbeitssuche für Personen mit gesundheitlicher Einschränkung wird immer schwieriger. Hier gab es einen Zuwachs von 8,2 Prozent auf 79.441.
AMS-Chef will mehr Technikerinnen
AMS-Chef Johannes Kopf appelliert im Vorfeld des Weltfrauentages am 8. März an die Arbeitgeber, bei Fachkräftemangel in technischen Bereichen auch an die Frauen zu denken. Inzwischen seien diese bei den Jungen im Schnitt besser ausgebildet - und die Erfahrung im AMS zeige, dass sie auch oft wissbegieriger sind.
Dies spiegle sich im steigenden Einkommen der Frauen wider, wobei: "Es geht in die richtige Richtung, aber es geht nicht schnell genug", so Kopf im Gespräch mit der APA. Wesentlich für ein gutes Einkommen sei, dass Frauen nach der Schwangerschaft möglichst schnell wieder ins Berufsleben zurückkehren - und dort möglichst viele Stunden arbeiten. "Wir sehen hier einen klaren Zusammenhang", so Kopf.
Hingegen würden Frauen, die nur sehr wenige oder gar keine Stunden in den Jahren nach der Schwangerschaft arbeiten, nicht nur einen Karriereknick haben - sie würden auch oft aus ihren angestammten Berufen in die klassischen Teilzeitberufe zurückgedrängt. "Für diese Frauen gibt es dann auch keine Vollzeitjobs mehr, obwohl die Zeit der Kinderbetreuung schon lange vorbei ist", warnt Kopf.
Da mittlerweile 47 Prozent der arbeitenden Frauen dies in Teilzeit tun, könne man nicht mehr von atypischen Berufen sprechen, so der AMS-Chef. Grundsätzlich lasse sich sagen, dass sowohl bei Männern als auch bei Frauen der Jobzuwachs auf Teilzeitarbeit zurückzuführen sei. Und die Zahl weiblicher Teilzeitbeschäftigter hat sich in den letzten Jahren der Zahl vollzeitbeschäftigter Frauen angenähert
2016 lag die Arbeitslosenquote bei Männern bei 9,7 Prozent, bei Frauen bei 8,3 Prozent. Allerdings stieg sie bei Frauen - im Gegensatz zu den Männern. Kopf führt dies, unter anderem, darauf zurück, dass nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 vor allem Jobs in der Industrie und am Bau verloren gingen - und dies hauptsächlich Männer traf. In diesen Bereichen ist allerdings die Konjunktur angesprungen, weshalb es bei Männern eine Erholung am Arbeitsmarkt gab. Auffallend ist, dass die Arbeitslosigkeit bei Frauen im Osten deutlich stärker stieg als im Westen.
Weiters fällt auf, dass 2016 die Arbeitslosigkeit in der Versicherungsbranche bei Frauen erheblich stärker zunahm als bei Männern. Und in der öffentlichen Verwaltung ist sie wesentlich weniger zurückgegangen als bei den männlichen Kollegen.