Die Kärntner Austrian Anadi Bank, einst Teil der Problembank Hypo Alpe Adria, hat laut Vorstandschef Christoph Raninger ihre "Vergangenheits-Bewältigung" abgeschlossen. Durch die Einigung des Landes Kärnten mit den Heta-Gläubigern habe man den "Heta-Rucksack" abgelegt. Abgeschlossen sind ebenso die Personalreduktion von 430 auf 315 Vollzeitstellen und die Filialschließungen: Von 15 Standorten blieben zehn übrig. Die Bilanz für 2016 werde erst im März fertig sein. Raninger wartet "ein gutes Jahr".

Bereits im Herbst hat der Eigentümer der Bank, Sanjeev Kanoria, angekündigt, seinem Geldhaus einen Wachstumskurs zu verordnen. Der indische Investor hat Expansionspläne außerhalb Kärntens. Zum einen will die Anadi Bank von den Handelsströmen zwischen Österreich und Indien profitieren. Sie machen pro Jahr laut Raninger 1,4 Milliarden Euro aus. "Wir wollen Exportpartner der Österreichischen Mittelbetriebe nach Indien werden", sagt Raninger und spricht von einem nicht näher definierten Drei-Jahresplan bis 2019. Derzeit sei man im Anfangsstadium.

Zum anderen sieht Raninger Chancen "in Richtung Ost-Österreich". Noch im Februar startet die Anadi eine Image-Kampagne. Das hoch gesteckte Ziel: die Kundenzahl von derzeit 50.000 zu verdoppeln.

Die Kernkapitalquote hat die Anadi Bank im Vorjahr laut eigenen Angaben von 11,5 auf 15,7 Prozent erhöht. Wie diese enorme Steigerung möglich war? "Ganz aus eigener Kraft", beteuert Raninger, der sich gegen Bankomatgebühren ausspricht: "Bei uns wird es das nicht geben."