Der Wiener Flughafen hat im Jahr 2016 mit 23,4 Millionen Passagieren um 2,5 Prozent mehr Fluggäste verzeichnet als im Jahr davor. Inklusive der Beteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice waren es 28,9 Millionen Passagiere. Für 2017 erwartet der Flughafen ein Passagierwachstum von 0 Prozent bis plus 2 Prozent am Standort Wien und Steigerungen bei Umsatz, EBITDA und Nettoergebnis.

Mehr Passagiere bei Billigfluglinien

"Geopolitische Krisensituationen, wie in der Türkei und Russland, sind auch am Standort Wien nicht spurlos vorübergegangen", so Flughafen-Vorstand Julian Jäger am Dienstag in einer Aussendung. Starke Passagierzuwächse, vor allem bei Billigfluggesellschaften wie Eurowings und easyJet, hätten aber zu einem Rekordjahr am Flughafen Wien geführt. Den stärksten Zuwachs gab es im Dezember mit einem Passagierplus von 9,8 Prozent. Für den Flughafen-Vorstand wird das Geschäftsjahr 2017 aber "sehr herausfordernd", vor allem aufgrund der Umstrukturierung der airberlin-Gruppe. Wachstumsimpulse erwartet er von Eurowings, Austrian Airlines und easyJet.

Die Vorstände des Flughafen Wien rechnen damit, dass die Kapazitäten bei Air Berlin und Niki (flyniki) durch die dortigen Umbauten und Einsparungen heuer in Wien-Schwechat um rund 60 Prozent einbrechen werden. Die wöchentlichen Frequenzen von Niki und Air Berlin lagen bisher bei wöchentlich 316, kommenden Sommer werden es nur mehr rund 140 sein, sagte Julian Jäger. 

Er sprach vor Journalisten von einem "dramatischen Rückgang". Statt bisher 19 Niki-Flugzeugen dürften künftig nur mehr fünf A-321er ihr Programm von Wien aus absolvieren, so der Manager. Dadurch rechnet der Vienna International Airport mit einem Passagier-Einbruch von rund 1,5 Millionen, der aber kompensiert werden soll.

Destination London besonders beliebt

Das höchste Passagieraufkommen am Flughafen Wien verzeichnete im Jahr 2016 die Destination London mit 604.168 abgeflogenen Passagieren, gefolgt von Frankfurt (591.631) und Zürich (492.252). Beim Passagieranteil lagen die Austrian Airlines mit 44,5 Prozent weit in Führung, vor Niki ("flyniki") mit 9,2 Prozent, airberlin mit 6,2 Prozent, Eurowings (und Germanwings) mit 5,5 Prozent und Lufthansa mit 3,9 Prozent.

Flughafen-Vorstand Günther Ofner bestätigte, dass das Unternehmen alle Finanzziele 2016 erreichen wird. "Deshalb können wir unseren Aktionären auch eine deutliche Erhöhung der Dividende in Aussicht stellen", erklärte Ofner. Bis 2025 will der Flughafen Wien rund 1,6 Milliarden Euro investieren, exklusive der Investitionen für die 3. Piste.