Die Reiselust der Österreicher ist trotz einer zunehmend unsicherer erscheinenden Welt ungebrochen. So wollen heuer 93 Prozent der Österreicher laut dem "Ruefa Reisekompass 2017" verreisen. Das ist ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Terrorbedrohung und politische Krisenherde beeinflussen aber die Wahl des Reiseziels.
55 Prozent gaben an, zwar ins Ausland zu verreisen, aber bestimmte Destinationen vermeiden zu wollen. Besonders besorgt sind Familien. Hier sagen fast 70 Prozent, dass befürchteter, möglicher Terror die Auswahl des Urlaubsziels beeinflusst. Nach zahlreichen Anschlägen ist die Türkei als Urlaubsziel vorerst abgeschrieben: "Das Minus von 60 Prozent vom Vorjahr setzt sich heuer fort", sagte eine Sprecherin am Donnerstag zur APA. Starke Zuwächse verzeichneten hingegen alle anderen Mittelmeerdestinationen, insbesondere Griechenland.
Spanien und Kroatien boomen
"Während die Türkei stark verloren hat, profitieren Länder, die als sicher gelten wie Italien, Spanien und Kroatien. Bei Griechenland zeigt sich, dass die Flüchtlingsthematik, die im Vorjahr dort das Buchungsverhalten beeinflusste, heuer offenbar bewältigt ist", so Verkehrsbüro-Vorstandsdirektorin Helga Freund.
48 Prozent der Österreicher wollen heuer laut der repräsentativen Studie des Gallup Instituts ein bis zwei Mal verreisen, 34 Prozent wollen drei bis vier Mal urlauben. 85 Prozent der Befragten wollen innerhalb Europas bzw. im nahen Ausland urlauben. Das sind um 6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Beliebteste Destination in Europa ist Italien, gefolgt von Kroatien, Deutschland und Spanien. Rund die Hälfte der Österreicher plant heuer einen Städtetrip, hier insbesondere nach Berlin, London, Rom oder New York.
68 Prozent - gleich viele wie 2016 - haben vor, in Österreich Urlaub zu machen. Als Urlaubsdestination punktet Österreich gemäß Studie vor allem mit seinen Bergen und Seen sowie den Thermenregionen. "Der Urlaub in Österreich ist hoch im Kurs, die Nachfrage gleich stark wie 2016, einem der besten Österreich-Jahre. Das liegt auch daran, dass neben dem Sicherheitsfaktor die Angebotspalette sowie Preis-Leistungsverhältnis stimmen", meint Freund. 29 Prozent wollen in die weite Ferne, um 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (24 Prozent).
Hauptgrund für die gestiegene Reiselust ist laut Studie, dass heuer mehr Österreicher ihre persönliche wirtschaftliche Situation als sehr gut bzw. gut einschätzen als im Vorjahr - und zwar 46 Prozent gegenüber 43 Prozent. Parallel dazu hat sich der Anteil der Befragten, die ihre wirtschaftliche Situation schlechter einschätzen, von 15 auf 12 Prozent verringert. 13 Prozent der Befragten haben die Steuerreform als Grund für ihr höheres Urlaubsbudget angeben.
Fast ein Drittel der Befragen steht heuer ein Reisebudget von mehr als 2.000 Euro zur Verfügung. 12 Prozent können bis 2.000 Euro für eine Reise ohne Nebenkosten wie Essen oder Ausflüge ausgeben, 15 Prozent bis 1.500 Euro. 20 Prozent haben bis 1.000 Euro zur Verfügung, 10 Prozent maximal 500 Euro.